Das Wunderschöne an einer Frau

Ob sexuelle Belästigung, Kompliment oder wunderschöne Liebeserklärung ist immer abhängig von der Form sowie dem Stil der Darbietung, Rahmenbedingungen und dem Ziel des Vorgangs.

Es war das Jahr 2003. Die Scheidung hatte ich hinter mir und war, wie man so schön sagt: Frei. Insofern war ich für eine neue Beziehung offen. Und wie einen das Schicksal so treibt, lernte ich eine Frau kennen, die mich verzauberte. Und zwar in einem Maß, dass sich alle meine Gedankengänge um sie drehten. Hier zeigte sich in vollem Umfang, wie die Natur den Prozess der Arterhaltung in seiner ganzen Raffinesse eingerichtet hatte, denn gegen jedwede Hormonausschüttung konnte ich mich nicht wehren. Und ich wollte das auch gar nicht...

Ich war seinerzeit Ende Vierzig und so mancher hätte nur mit dem Kopf geschüttelt, wenn er den aufgeregten Kurti in einem nervösen Zustand eines 14jährigen hätte herumlaufen sehen. Nach einigen Treffen kam man sich näher und dann kam es zu der Phase, wo man es nicht mehr abwarten konnte, diesen wundervollen Körper der Frau zu spüren.

Ich klaubte all meinen Mut zusammen und schrieb ihr eine Mail. Es waren Träume, wie sie eigentlich jeder Mann hegt, wenn ihn die Gedanken an eine Frau nicht mehr loslassen. Warum das so ist, mag der Grund dafür sein, dass es die Natur so eingerichtet hat, um die eigene Spezies zu erhalten. Nun mag es Unterschiede geben bezüglich der Phantasie und des Vorgehens des Einzelnen. Grundlegend wird das Schema und Ziel jedoch immer das gleiche sein, wenn sich ein Mann nach einer Frau sehnt:

Ich träume davon, wie Du den Mund zu einem Kuss öffnest, wie er leidenschaftlicher nicht sein kann, wie Du Dich fallen lässt in völliger Hingabe.
Ich träume davon, wie ich Dir die Kleider vom Leibe streichele und sich unsere Körper einander umschlingen, als wollten wir in uns hineinkriechen, jeder die Wärme des anderen genießend.
Ich träume davon, wie mein Mund zärtlich die Warzen Deiner Brüste umschließt und ganz sanft daran saugt. Dabei erregt es mich, wenn sie immer härter werden.
Ich träume davon, wie mein Mund durch Deinen feuchten Schoß fährt, und meine Lippen die Nässe gierig aufsaugen, als sei es der süßeste Honig.
Ich träume davon, wenn mich Dein Schoß in sich aufnimmt, ich Deine Wärme spüre und ich Deinem Gesicht ansehe, dass Du mich genießt.
Und ich träume davon, wenn ich in dir ausbrechen darf, wie ein Vulkan, wir uns voller Leidenschaft treiben lassen, bis unsere erschöpften Körper auseinanderfallen.
Ich liebe und begehre Dich, meine kleine XXX...

Angesichts der fortlaufenden Debatten von sexuellen Belästigungen richtete ich mich schon mal darauf ein, dass mich irgendein SEK von zu Hause abholt. Stundenlange Verhöre unter gleißendem Licht, Daumenschrauben und Fesseln sowie eine lange Zeit des Eingesperrtseins stünden mir möglicherweise bevor.

Doch es geschah genau das Gegenteil dessen, was ich befürchtete: Was folgte, war die wohl schönste Nacht in meinem Dasein, die ich erleben durfte. Und es folgte noch viele, viele weitere Nächte, des Glückes und der Zufriedenheit. Seit dem Jahr 2007 sind wie nun verheiratet...

Insofern lehrte mich das Erlebte:
- Es gibt einen guten und es gibt einen schlechten Stil einer Begegnung.
- Es gibt Anmache, die peinlich ist und es gibt Anmache plump und ungeschickt ist.
- Es gibt Frauen, die „hart im Nehmen“ sind und es gibt Frauen, die sehr empfindlich und leicht zu kränken sind.

Dies alles erfordert ein gewisses Fingerspitzengefühl dem Gegenüber. Hinzu kommt, wen man vor sich hat und in welcher Situation man sich befindet. Die Grenzen, wo sich Anmache und Schmeichelei unterscheiden, sind fließend. Des Weiteren sollte bedacht werden, ob es sich nun auf die Person bezieht oder einzig auf Körperteile.

Es ist ein gigantischer Unterschied, ob ich einer Frau sage, dass sie attraktiv und begehrenswert ist oder ich ihr sage, dass sie tolle Brüste hat und mich scharf macht.
Und ob der „Anmachende“ zudem noch Publikum hat, dem er gefallen will ist ein weiterer Aspekt und umso peinlicher für die Betroffene, die sich dagegen wehren muss.

Die Natur hat es nun mal so eingerichtet, dass es zwei Geschlechter gibt, die dazu benötigt werden, sich zu vermehren. Und je zivilisierter eine Gesellschaft reift, umso zivilisierter sollten auch die Rituale und Methoden sein, die hierfür erforderlich sind. Insofern darf sich auch nicht jeder nehmen, was er begehrt und es bedarf immer das Einverständnis dessen, mit dem er sich einlassen will. Dabei ist Respekt und Achtung ein tragendes Element, ohne das gar nichts gehen sollte.

Leider gibt es in diesem Mechanismus auch Frauen, die für sich die Situationen ausnutzen und dadurch ihre eigenen Vorteile suchen. Die Debatte Rainer Brüderle/ Laura Himmelreich ist für mich ein klassisches Beispiel hierfür. Nicht, dass ich den lüsternen Greis, dessen Hormonspiegel anscheinen des Öfteren außer Kontrolle gerät, in Schutz nehmen wollte. Nein, hier wäre es ein Leichtes für ihn, jener Frau Himmelreich zu sagen, dass es ihm leid täte. Zumal seine Äußerungen nicht allzu verwerflich waren und noch als „grenzwertig“ durchgehen könnten.

Es ist die Tatsache, dass das Öffentlichmachen dieser Situation ein ganzes Jahr zurückliegt!! Nach EINEM Jahr fällt einer Journalistin ein, dass bei ihr eine sexuelle Nötigung stattfand. Entsprechend der Logik kann es doch klarer gar nicht sein, dass diese Maßnahme Struktur hat. Es steht völlig außer Frage, dass sexuelle Belästigungen jedweder Art nicht akzeptiert werden dürfen. Doch hier hatte sich jemand gemeldet der dies einzig tat, um eigene Vorteile zu haben.

Gerade derart miese Verhaltensweisen bewirken doch, dass weggeschaut wird, wenn Belästigungen wirklich stattfinden!

Doch zurück zum eigentlichen Thema: Auf mein Gefühlsleben bezogen kann ich nur zu dem Schluss kommen: Es ist etwas wunderbares, dass es die Spezies Frauen gibt!! Meinen männlichen „Mitstreitern“ möchte ich empfehlen:

Achtet und respektiert sie. Es kommt dann viel mehr zurück, als ihr zu glauben hofft...

Foto: V-shine, Pixelio, freigegeben.

Autor:

Kurt Nickel aus Goch

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