110 Gemälde und Grafiken
Osthaus-Museum in Hagen zeigt Meisterwerke des Expressionismus

Museumsdirektor Dr. Tayfun Belgin neben Karl Schmidt-Rottluffs Gemälde "Boote am Wasser", das 1913 in Nidden im heutigen Litauen entstand. | Foto: Demuth
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  • Museumsdirektor Dr. Tayfun Belgin neben Karl Schmidt-Rottluffs Gemälde "Boote am Wasser", das 1913 in Nidden im heutigen Litauen entstand.
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Vier Jahre lang waren sie in Europa auf Tournee und lockten insgesamt fast 250.000 Besucher an – die Meisterwerke der expressionistischen Sammlung des Osthaus-Museums. Jetzt sind die Bilder wieder in der Volmestadt zu sehen. Morgen, 1. Februar, wird die Ausstellung "Expressionisten – Aus der Sammlung" eröffnet.

Von Vera Demuth

"Mein Anliegen ist es gewesen, die Werke und ihre Bedeutung in Europa bekannt zu machen", erläutert Museumsdirektor Dr. Tayfun Belgin, warum die Bilder auf die Reise geschickt wurden. Unter anderem wurden sie in Wien, in Stockholm und in Evian in der Schweiz gezeigt.
"Dort kannte man die Bilder nicht, hier kennt man sie", rechnet Belgin damit, dass die Ausstellung in Hagen, die um einige Werke ergänzt wurde, weniger Publikum anziehen wird als im Ausland. "Ich wäre glücklich, wenn es 20.000 Besucher wären."

Noch nie in dieser Zusammenstellung

30 Gemälde der nun ausgestellten Gemälde und Grafiken sind normalerweise ständig im Altbau zu sehen. Auch einige der Grafiken aus dem Museumsbestand werden immer mal der Öffentlichkeit präsentiert. Doch in dieser Zusammenstellung wurden die 110 Werke noch nie ausgestellt.
Auf die Kernzeit des Expressionismus von 1905 bis 1914, aber auch auf die sogenannte zweite Generation konzentriert sich die Ausstellung. Aus der Kernzeit sind etwa Mitglieder der Künstlergruppe "Brücke", wie Karl Schmidt-Rottluff, Ernst Ludwig Kirchner und Erich Heckel, vertreten. Neben Gemälden, die auf Sommerreisen entstanden sind – zum Beispiel "Boote am Wasser", das Schmidt-Rottluff in Nidden im heutigen Litauen malte –, umfasst die Ausstellung auch Grafiken. "Die Künstler haben sich der Grafik zugewandt, weil sie gemerkt haben, dass sie so viele Werke unter die Leute bringen können", weiß Belgin.

Die Gruppe "Der Blaue Reiter"

Aus dem Umfeld der Gruppe "Der Blaue Reiter" können die Besucher Bilder von August Macke, Gabriele Münter, Alexej von Jawlensky sowie Grafiken von Paul Klee betrachten.
Die Grafiken von Otto Dix und George Grosz, Vertretern der zweiten Generation, stehen unter dem Einfluss des Ersten Weltkriegs und verdeutlichen dessen Nachwirkungen. "Den Expressionismus wie vor dem Ersten Weltkrieg gab es nicht mehr", erläutert Tayfun Belgin.
Ebenfalls Teil der Ausstellung sind Werke von Christian Rohlfs, der 37 Jahre in Hagen lebte und arbeitete, sowie von dem gebürtigen Hagener Walther Bötticher, einem Schüler Rohlfs.
Schon zur Zeit des Expressionismus präsentierte Museumsgründer Karl Ernst Osthaus 1907 Werke der "Brücke" und 1912 Werke der Gruppe "Der Blaue Reiter" in Ausstellungen. Nach seinem Tod 1921 wurde seine Sammlung an die Stadt Essen verkauft. Die expressionistischen Werke, die sich nun im Besitz des Osthaus-Museums befinden, wurden nach 1945 gesammelt.

Morgen ist Eröffnung

- Die Eröffnung der Ausstellung "Expressionisten – Aus der Sammlung" findet am 1. Februar um 16 Uhr im Osthaus-Museum am Museumsplatz 1 statt. Der Eintritt ist frei.
- Danach wird die Ausstellung bis zum 3. Mai gezeigt. Das Museum ist dienstags bis sonntags jeweils von 12 bis 18 Uhr geöffnet.

Museumsdirektor Dr. Tayfun Belgin neben Karl Schmidt-Rottluffs Gemälde "Boote am Wasser", das 1913 in Nidden im heutigen Litauen entstand. | Foto: Demuth
Das Portrait "Mädchenkopf mit rotem Turban und gelber Agraffe" von Alexej von Jawlensky wird ebenfalls in der Ausstellung im Osthaus-Museum zu sehen sein.  | Foto: Osthaus-Museum
Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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