NABU-Stellungnahme: Rückenwind für Windkraftgegner

Das soll es nicht geben, sofern sich die Haltung des NABU durchsetzt: In Hohenlimburg sei kein Platz für weitere Windkraftanlagen wie auf dieser Fotomontage.
  • Das soll es nicht geben, sofern sich die Haltung des NABU durchsetzt: In Hohenlimburg sei kein Platz für weitere Windkraftanlagen wie auf dieser Fotomontage.
  • hochgeladen von Lokalkompass Hagen

Rückenwind für Windkraftgegner: In einer aktuellen Stellungnahme spricht sich der Naturschutzbund NABU strikt gegen weitere Anlagen im Hagener Süden aus. Die Autoren Stephan Sallermann und Andreas Welzel halten den Artenreichtum für zu wertvoll und das ökologische Gleichgewicht für zu fragil. Zur Diskussion stehen derzeit 22 weitere 65 bis 130 Meter hohe Windräder.

„Der NABU sieht den Hagener Süden als eine Kostbarkeit an, wertvoll für Mensch und Natur. Teile dieser Landschaft wurden zu Recht als Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen. Diese sind nicht antastbar“, heißt es im Resümmee der Studie, die der Stadt sowie der für Arten- und Naturschutz zuständigen Abteilung bei der Bezirksregierung Arnsberg zugestellt wurde.
Dem Hohenlimburger Ortsteil Nahmer mit bislang einem Windrad bescheinigen Sallermann und Welzel eine hohe Biodiversität, die an die herausragenden Qualitäten des Rafflenbeuler Kopfes heranreichten. Ihre Sorge gilt in erster Linie zwei extrem seltenen Vogelarten. Sowohl der Rotmilan als auch der Schwarzstorch nutzten den Bereich zur Brutpflege bzw. Nahrungssuche. Der hohe Erholungswert für den Menschen stehe ohnedies außer Frage. Fazit der Naturschützer: Neubauten sind aus ökologischer Sicht absolut ausgeschlossen.
Eigentlich sei die Suche nach geeigneten Standorten schon deshalb sinnlos, weil der Luftraum über Hagen seit Jahrzehnten als Zugvogelkorridor bekannt ist. Beispiel: Allein beim Heimzug 2015 konnten weit mehr als 13.000 Kraniche gezählt werden. Windräder stellten nicht nur Hindernisse dar. Wegen des Höhenprofils, der Thermik und des Flugverhaltens der Zugvögel wirkten sie wie eine Todesfalle.
Hagen täte sich keinen Gefallen damit, einem Investor Projekte dieser Größenordnung zu gestatten. Weder könne die Energie vor Ort verbraucht werden noch ließen sich Steuereinnahmen erzielen, der die Firma hat ihren Sitz nicht an Volme oder Lenne. Was bliebe wäre ein immenser Schaden, oder wie Sallermann und Welzel konstatieren: Eine ökologische Tragödie.

Bürgerforum
Der Bürgerverein Wesselbach veranstaltet am Donnerstag, 3. Setember, ein Bürgerforum Windkraftanlagen.
Es beginnt um 18.30 Uhr im Kultuzentrum Werkhof, Herrenstraße 17.
Als Referenten sind geladen Prof. Dr.-Ing. Detlef Krahé (Bergische Universität Wuppertal), Dipl.-Psych. Dirk Schreckenberg (ZEUS GmbH, Zentrum für angewandte Psychologie, Umwelt und Sozialforschung, Hagen), Ralf Blauscheck (Biologische Station, Umweltzentrum Hagen) und Uli Alda (MdL, Mitglied des Petitionsausschusses des Landtages NRW, Hagen).

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

24 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.