"Jetzt heißt es aktiv werden"
Agentur für Arbeit zieht Zwischenbilanz im Ausbildungsmarktjahr

Die Agentur für Arbeit Hagen zieht eine Zwischenbilanz im Ausbildungsmarktjahr 2020/2021, das bereits im vergangenen Oktober begonnen hat. In diesem beispiellosen, komplett von der Pandemie betroffenen Zeitraum haben sich mehr als 1400 Jugendliche gemeldet (- 4,4 Prozent in Relation zum Vorjahr), während nur knapp 1000 Ausbildungsstellen von den Unternehmen zur Verfügung gestellt wurden (- 13,3 Prozent). Aktuell suchen noch 817 junge Männer und Frauen einen Ausbildungsplatz. Ihnen stehen derzeit 635 unbesetzte Ausbildungsstellen zur Verfügung und damit statistisch 0,78 Stellen pro Bewerber. Die Chancen für junge Menschen in der Region haben sich im Vergleich zum Vorjahr damit verschlechtert. Damals war die Stellen/Bewerber-Relation 0,83.

„In diesem Jahr ist auch auf dem Ausbildungsmarkt alles anders. Angebot und Nachfrage sind durch Corona geprägt“, fasst Katja Heck, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen, die Entwicklung zusammen. „Nach gut einem Jahr Pandemie sind viele Jugendliche maximal verunsichert. Anfangs waren durch die Schließungen der Schulen und bei uns selbst die Kontaktwege versperrt, die Jugendlichen kaum noch zu erreichen. Vieles musste sich erst über andere Kanäle finden, digitale Wege wurden mehr und mehr etabliert. Auch wussten viele Schüler nicht, ob und wie der Schulabschluss überhaupt erreicht werden kann. Gleichzeitig hatten die Unternehmen im Lockdown vielfach andere Sorgen, als sich frühzeitig um den betrieblichen Nachwuchs zu kümmern. Bisher konnten erst rund elf Prozent aller Bewerber einen Ausbildungsvertrag unterschreiben.“
Die Ausbildungsmarkt-Expertin appelliert an Jugendliche wie auch an die Betriebe, gerade in der aktuellen Situation Mut zur Ausbildung zu haben: „Der Fachkräftebedarf ist weiterhin da, und er wird nach der Krise wieder voll durchschlagen. Qualifizierte Arbeitnehmer werden immer gebraucht. Derzeit schließen wir Lücken in der Versorgung mit alternativen Angeboten. Wir unterstützen mit Prämien aus dem Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ von der Krise betroffene Unternehmen, die trotzdem oder sogar zusätzlich ausbilden. Auch können wir den Ausbildungserfolg mit speziellen Förderleistungen sichern. Eine „Einstiegsqualifizierung“ kann für beide Seiten ein erster Schritt sein.“
„Aufgrund der genannten Besonderheiten in diesem Jahr geht das Ausbildungsrennen erst viel später auf die Zielgerade als in früheren Jahren“, veranschaulicht die Agenturchefin abschließend. „Es gibt eine Verzögerung von mehreren Monaten. Viele Jugendliche beginnen jetzt erst richtig mit der Suche, viele Betriebe haben sich noch nicht entschieden. Da kommt noch sehr viel in Bewegung. Jetzt heißt es aktiv werden!“
Jugendliche, die sich beruflich orientieren möchten, können sich jederzeit bei der Berufsberatung kostenfrei melden unter Tel. 0800-4 5555 00.
Wichtige Informationen bietet auch die neue Homepage der Jugendberufsagentur Hagen: www.jba-hagen.de. Arbeitgeber können jederzeit freie Arbeits- und Ausbildungsplätze kostenfrei
melden unter Tel. 0800-4555520.

Autor:

Stephan Faber aus Iserlohn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

19 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.