"Das Maß ist voll"
Rebellion in der Pflege: Kampagne #pflegerebellion auch im EN-Kreis gestartet

Anlässlich des Aktionstages melden sich die Gleichstellungsbeauftragten mit klaren Botschaften zu Wort.Foto: GBA/Ennepe-Ruhr-Kreis
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  • hochgeladen von Patrick Jost

Das Maß ist voll, die Grenze der Belastbarkeit ist längst überschritten. Schon viel zu lange arbeitet das Pflegepersonal in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen unter extremen Bedingungen. Ein Großteil davon sind Frauen, die in der Alten- und Krankenpflege, in Kinderbetreuungsstätten und in Familien im Einsatz sind.

Die Gleichstellungsbeauftragten im Ennepe-Ruhr-Kreis setzen sich dafür ein, diese Care Arbeit aufzuwerten und unterstützen die Kampagne #pflegerebellion. Entstanden ist sie in Zusammenarbeit der Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen mit der Berlin School of Design and Communication.
Ziel der Kampagne ist der Abbau der längst bekannten Missstände in der Pflege. Die Zahl der Pflegekräfte ging seit Beginn der Pandemie im März bis Ende Juli vergangenen Jahres laut Zahlen der Bundesagentur für Arbeit um etwa 9.000 zurück. Gleichzeitig wurde die Anzahl der Intensivbetten ausgebaut, es fehlt aber das Personal, das sich um schwerstkranke Menschen kümmert. Ein Drittel der Pflegekräfte überlegt, demnächst umzusatteln, so eine Umfrage des Deutschen Berufsverbands für Pflegefachberufe DBfK. Pflegekräfte leiden weiterhin massiv unter dem Stress im Berufsalltag, der während der Pandemie noch zugenommen hat.
"Die Konsequenzen dieser Missstände werden uns alle treffen", so die Gleichstellungsbeauftragten. Sie fordern deshalb eine Gesundheitspolitik, die sich am Gemeinwohl und nicht an Börsengewinnen orientiert. "Gesundheit ist keine Ware. Gute Pflege ist lebensrelevant. Wir alle haben jetzt - im Jahr der Bundestagswahl - die Chance genau zu schauen, inwieweit die Parteien bereit sind, die Pflegeberufe endlich aufzuwerten und das gesamte Gesundheitssystem grundsätzlich zu reformieren." Die Kampagne #pflegerebellion protestiert auch am Tag der Gesundheit, also am Mittwoch, 12. Mai, in Berlin gemeinsam mit Pflegenden gegen die unhaltbaren Zustände im Gesundheitsbereich.

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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