Raubmord in Hohenlimburg und Mordversuch in Hagen: Festnahmen

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Der Raubmord an einer 75-jährigen Hohenlimburgerin im Mai und auch der versuchte Mord an einer 22-jährigen Hagenerin am 1. August stehen kurz vor der Aufklärung: In einer Pressekonferenz gab die Staatsanwaltschaft heute bekannt, dass in beiden Fällen dringend Tatverdächtige festgenommen worden sind.
Viermal war die gutsituierte Seniorin bereits Opfer eines Einbruchs geworden, beim fünften Einbruch verlor sie ihr Leben. Wie genau die Frau umgebracht wurde, wollte Oberstaatsanwalt Wolfgang Rahmer auch am Freitag aus ermittlungstechnischen Gründen nicht sagen: "Das wollen wir vom Täter hören."
Spuren am Tatort, Hinweise aus der Bevölkerung und weitere Recherchen ergaben zum Schluss 220.000 Datensätze, die die Polizei mit "außergewöhnlicher Akrebie", lobt Rahmer, bearbeitet hat. Und diese Arbeit führt auf die Spur einer Gruppe organisierter Täter, von denen einer bereits im Juli in den Niederlanden festgenommen werden konnte. Die Staatsanwaltschaft geht von vier Beteiligten aus, ein weiterer ist zumindest namentlich bekannt. Die beiden Verdächtigen sind 29 Jahre alt und stammen aus Rumänien.

Im Fall der 22-jährigen Hagenerin, die am 1. August mit schwersten Kopfverletzungen im Bereich der Elbershallen aufgefunden wurde, kam es heute morgen zur Festnahme. Überwachungskameras von Schaufenstern an der Frankfurter Straße brachten den entscheidenden Hinweis. Die Polizei hatte unter anderem mit Spürhunden den Weg des Opfers rekonstruiert: Die junge Frau war in der Nacht von einer Party in Altenhagen auf dem Weg zu ihrer Wohnung Richtung Frankfurter Straße unterwegs gewesen. Auf diesem Weg war sie auch von den Überwachungskameras gefilmt worden. Die Aufnahmen zeigen die junge Frau in Begleitung eines Mannes, der hinter ihr her geht und dessen Anwesenheit ihr offenbar nicht recht ist. Einige Zeit später wird der ann von den Kameras erneut gefilmt - diesmal allein. Die Zeitspanne entspricht, so Rahmer, genau der Tatzeit. Recherchen in den auf dem Weg gelegenen Gaststätten brachten die Polizei auf einen Tatverdächtigen: Gastronome erkannten den Mann, der vor allem Frauen gegenüber als gewalttätig bekannt gilt. Darüber hinaus wurde der mann auf dem Video auch von Beamten einer JVA identifiziert, wo der Verdächtige wegen verschiedener Trunkenheits- und Verkehrsdelikte gesessen hatte. Ein weiteres, schwerwiegendes Indiz ist eine zeitnahe SMS an eine Freundin, in dem der mutmaßliche Täter davon spricht, er habe "Scheiße gebaut und sich an der Hand verletzt". Ob Täter und Opfer sich vorher kannten, steht übrigens noch nicht fest, eine erste Vernehmung des mutmaßlichen Täters steht noch aus.

Opfer schwebt in Lebensgefahr

Die 22-Jährige schwebt nach wie vor in akuter Lebensgefahr und wird in künstlichem Koma gehalten. Mehrfache Schädel- und Kieferfrakturen sowie Einblutungen im Hirn erfordern weitere Operationen. Bis heute ist das Opfer nicht vernehmungsfähig, ob die junge Frau bleibende Schäden davonträgt, vermag noch niemand zu sagen. Aufgrund der Schwere der Verletzungen - der Täter muss mit brutalster Gewalt auf das Opfer eingetreten haben - wurde Anklage wegen versuchten Mordes erhoben.

Eine Videosequenz zeigt die Szene:

Autor:

Anja Seeberg aus Hagen

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