Mit dem Tauchroboter auf hoher See

v.l.n.r. Marc Schulte, Sascha Hahn, Volker Weiß, Hendrik Schmidt, Martin Havers von Agile Solutions und Vadim Heinz hoffen, dass der Tauchroboter ihnen die gewünschten Unterwasserfotos aus der Ostsee liefert. | Foto: Fachhochschule Südwestfalen
  • v.l.n.r. Marc Schulte, Sascha Hahn, Volker Weiß, Hendrik Schmidt, Martin Havers von Agile Solutions und Vadim Heinz hoffen, dass der Tauchroboter ihnen die gewünschten Unterwasserfotos aus der Ostsee liefert.
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Die kommende Woche wird hart für die zwölf Studierenden des Studiengangs Wirtschaftsinformatik der Fachhochschule Südwestfalen in Hagen. Mit dem niederländischen Ausbildungsschiff Banjaard, einem Zwei-Mast-Topsegelschoner, geht es in die Ostsee. Hart deswegen, weil es auf dem Schiff weder eine Bibliothek, noch einen Computerladen gibt, von DSL-Verbindungen ins Internet ganz zu schweigen. Informatiker ohne Netzkabel - ein ganz extremes Abenteuer.
Ganz so schlimm wird es aber nicht werden. Schließlich können mit einem Smartphone GPS-Daten ausgelesen, lokal gespeichert und an einen Webserver übertragen werden, wo sie in einer (Google-)LiveMap direkt mitverfolgt werden.
Die Exkursion auf hoher See wird in diesem Jahr zum zweiten Mal durchgeführt. Vor zwei Jahren kam im Studiengang die Idee auf, sich im Programmierpraktikum mit GPS-Systemen zu beschäftigen und das Thema auch in der Praxis zu testen. Bei segelbegeisterten Professoren und Mitarbeitern lag es nahe, den Praxisteil auf einem Segelboot durchzuführen. Doch bevor es auf Schiff geht, müssen sich die Studieren im Praktikum selber Aufgaben suchen, die sie im Team als eigene Projekte bearbeiten. „Die selbstgewählten Aufgabenstellungen sind sehr unterschiedlich“, berichtet Volker Weiß, Lehrkraft im Studiengang,“ es geht um Standorte, Positionen, warum die Erde doch (k)eine Scheibe ist, wie man von A nach B kommt und wie lange man dafür braucht, wie weit der Nordpol vom Norden entfernt ist oder es wird die Antwort auf die ewige Frage nach dem „wo bin ich eigentlich“ (mit und ohne GPS) gesucht“.
Auf dem Schiff haben die Studierenden die Aufgabe, ihre Projekte, an denen sie an der FH schon wochenlang gearbeitet haben in der Praxis zu testen. Und das in einem isolierten Raum ohne zusätzliche Informationsbeschaffung über Internet, Bibliothek oder der Möglichkeit Ersatzteile oder Komponenten zu beschaffen, falls etwas nicht klappt. Im Mittelpunkt der diesjährigen Exkursion steht der Tauchroboter, den ein studentisches Team entwickelt hat. Dieser wird nun während der Reise in der Ostsee versenkt, per Internet gesteuert und die produzierten Unterwasserbilder werden ausgewertet.
„Diese Form der Ausbildung ist für Wirtschaftsinformatiker völliges Neuland. Hier müssen sie sich mit Dingen beschäftigen, die sie normalerweise nicht in der üblichen Lehre erleben“, sagt Volker Weiß,“ in diese Aufgabenstellungen müssen sie sich selber reinbeißen und dann beim Praxistest auf dem Schiff auch viel Improvisationstalent zeigen“.
Die Studenten sind von dieser Form des Studiums begeistert. Alle hoffen, so wie Vadim Heinz, dass ihre vorab programmierten Abläufe in der Praxis und auf hoher See auch funktionieren. Los geht es Sonntag von Kiel Holtenau. „Wir möchten in der Woche einmal die Insel Fünen umrunden“ wünscht sich Volker Weiß. Begleitet werden die 12 Studenten von Prof. Dr. Dieter Kothe und zwei Lehrkräften. Indirekt ist auch Martin Harvers mit dabei. Der Geschäftsführer der Firma Agile Solutions, früher einmal selber Student der Fachhochschule, hat die Steuerungselektronik für den Tauchroboter zur Verfügung gestellt und ist natürlich gespannt, ob alles wie gewünscht klappt.

Autor:

Stephan Faber aus Iserlohn

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