Kaltstart in Richtung Wüstenabenteuer - R4-Team Westfalen bringt Hilfsgüter nach Marokko

Im Team R4 Rot (Bj 1985, 34 PS) fährt Pascal Springkämper aus Hagen mit. Im Team R4 Gelb (Bj 1989, 34 PS) ist Laura Quaiser aus Hagen mit an Bord. | Foto: Fachschule Südwestfalen
  • Im Team R4 Rot (Bj 1985, 34 PS) fährt Pascal Springkämper aus Hagen mit. Im Team R4 Gelb (Bj 1989, 34 PS) ist Laura Quaiser aus Hagen mit an Bord.
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Die Teilnahme an der 4L Trophy von Biarritz nach Marrakesch hat für Studierende der Fachhochschule Südwestfalen ebenso Tradition wie die eisigen Temperaturen bei der Abfahrt. Heute Mittag (Freitag, 10. Februar) ist das Team Westfalen 2017 in vier kultigen Renaults 4 in Richtung Frankreich gestartet. Damit nehmen bereits zum achten Mal Studierende der Hochschule an dem Wüstenabenteuer teil, um Hilfsgüter zu marokkanischen Kindern zu bringen.

Sturmerprobt ist das R4-Team 2017 bereits: Noch vor vier Monaten, als die Autos auf dem Campus-Parkplatz mutwillig beschädigt wurden, drohte das Projekt zu kippen. Bei zwei Fahrzeugen wurden die Scheiben zerstört und die Innenräume mit Löschpulver stark verunreinigt. Dank der Unterstützung durch Hochschulangehörige, finanzieller Hilfe von Sponsoren und Eigeninitiative haben es die Studierenden aber geschafft, alle ursprünglich für die Rallye angemeldeten Fahrzeuge wieder fit für den Start zu bekommen. „Wir haben über eine Crowdfunding-Aktion im Internet Spenden eingenommen, um einen Teil unserer Kosten decken zu können. Außerdem haben uns viele Sponsoren Hilfsgüter gespendet, so dass wir jetzt mehr als 50 Kilogramm pro Fahrzeug nach Marokko bringen können“, freut sich Pascal Springkämper. Prof. Dr. Jens Bechthold vom Fachbereich Maschinenbau-Automatisierungstechnik und sein Team standen den Studierenden in technischen Fragen zur Seite. „Wir haben jetzt schon so viel gelernt, vor allem, was das Projektmanagement angeht, sind durch Höhen und Tiefen gegangen, wir sind voll motiviert!“, so der Student.

Von Biarritz nach Marrakesch

Die 4L Trophy von Biarritz nach Marrakesch feiert in diesem Jahr 20-jähriges Jubiläum. Die Tour geht auf die Idee sechs französischer Studenten zurück, die 1998 erstmals das Abenteuer durch die Wüste im einstigen Kultmobil der französischen Studentenbewegung wagten. Voraussetzungen für die Teilnahme sind die Immatrikulation als Studierender und ein fahrtüchtiger R4, was in Biarritz kurz vor dem Start von den Veranstaltern überprüft wird. In diesem Jahr haben sich 1.200 Teams aus ganz Europa angemeldet. Die Soester Studierenden müssen eine Strecke von insgesamt gut 7.700 Kilometer bewältigen - von Soest über Paris, Madrid durch die marokkanische Sahara bis in den Südwesten Marokkos und zurück. Die eigentliche Rallye (gut 6.000 Kilometer) startet am 16. Februar in Biarritz, die Ziellinie wird das R4 Team Westfalen am 26. Februar in Marrakesch überqueren.
Abenteuerluft schnuppern - darauf freuen sich sicher alle. Im Vordergrund steht aber der humanitäre Zweck. Denn bei der Rallye geht es nicht um Schnelligkeit, sondern darum, Schulmaterial und Lebensmittel zu marokkanischen Kindern zu bringen. „Es ist doch viel schöner, diese Dinge persönlich in die Hand zu geben als einfach nur ein Paket nach Marokko zu schicken“, freut sich Springkämper auf den Moment in mehr als zwei Wochen.
Und wenn mal etwas kaputt geht, schließlich sind die 34-PS-starken Kisten teils mehr als 30 Jahre alt? „Wir haben Ersatzteile dabei. Bei größeren Schäden hilft uns der Veranstalter. Und außerdem: Wir sind doch ein Team! Wenn einer eine Panne hat, halten alle anderen an, um zu helfen!“, bringt Maximilian Kirschstein weitere Ziele der Tour auf den Punkt: Teamgeist, Durchhaltevermögen und sportliches Verhalten.

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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