74. Annaberg-Wallfahrt der Oberschlesier in Haltern am See
Erzbischof von Berlin Dr. Heiner Koch: St. Anna steht für Tradition

Gruppenbild an der St.Anna-Stele: v.l.n.r. Prof. Dr.mult. Hubertus Drobner, 1. stellv. Bgm. Hiltrud Schlierkamp, 
stellv, Landesvors. Holger Knopp, Bgm. Greogor Gryt, Lyski, Krs. Rybnik, Landesvorsitzender Andreas Gundrum, S.E. Erzbischof von Berlin, Dr. Heiner Koch, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Oberschlesier Klaus Plaszczek, Landesvorstandsmitglied Harald Neumann, DFK -Kreisvorsitzender Ratibor Waldemar Swierzek.
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  • Gruppenbild an der St.Anna-Stele: v.l.n.r. Prof. Dr.mult. Hubertus Drobner, 1. stellv. Bgm. Hiltrud Schlierkamp,
    stellv, Landesvors. Holger Knopp, Bgm. Greogor Gryt, Lyski, Krs. Rybnik, Landesvorsitzender Andreas Gundrum, S.E. Erzbischof von Berlin, Dr. Heiner Koch, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Oberschlesier Klaus Plaszczek, Landesvorstandsmitglied Harald Neumann, DFK -Kreisvorsitzender Ratibor Waldemar Swierzek.
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Haltern. „Wir kommen wieder, erst recht zum St. Annafest am 26.07.2020 zur 75. Annaberg-Wallfahrt. Das ist so schön hier in Haltern. „Wir wissen, wohin wir gehen sollen“, so der einhellige Tenor der diesjährigen Pilger, in Anlehnung an das Wallfahrtmotto im Jahr 2019. Der geistlich-religiöse Höhepunkt war das feierliche Pontifikalamt, das Seine Exzellenz der Erzbischof von Berlin Dr. Heiner Koch am Freialtar bei bestem Wetter leitete.

Zu Beginn führte Erzbischof Koch aus: „Es bewegt mich schon, dass ich hier heute mit Ihnen die hl. Messe feiern kann, nicht nur weil wir in Berlin viele schlesische Katholiken haben die nach dem Krieg dorthin gekommen sind. Meine Eltern sind aus Schlesien, mein Vater ist aus Breslau und meine Mutter aus Cosel, direkt am Annaberg. Noch im hohen Alter haben sie von der Jugendwallfahrt zum Annaberg erzählt und wie sehr sie das geprägt hat. Das hat mich auch immer motiviert, als ich damals in 2005 in Köln den Weltjugendtag organisiert habe, diese Wallfahrt zum Annaberg, die damals die Jugend dort in Schlesien organisiert hat..."

„Es bewegt mich schon, dass ich hier heute mit Ihnen die hl. Messe feiern kann, nicht nur weil wir in Berlin viele schlesische Katholiken haben die nach dem Krieg dorthin gekommen sind..."

Zum Pontifikalamt übernahm die musikalische Gestaltung in gekonnt, überzeugender Weise das Oberschlesische Blasorchester Ratingen mit seinem Dirigenten Andreas Bartylla begleitet von Marko Weilbs an der Orgel und als Kantor. Die zuvor sehr gut angenommene 6. Pilgerprozession unter der Leitung von Konsistorialdekan Prof. Dr. Dr. Hubertus Drobner, Paderborn zog auch unter musikalischer Begleitung durch das Blasorchester zum 75 Meter hohen Annaberg hinauf. Dankesworte sprach vor dem erzbischöflichen Schlusssegen der Vorsitzende der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen der Landsmannschaft der Oberschlesier Andreas Gundrum.  An die stellv. Bürgermeisterin Hiltrud Schlierkamp gerichtet, bat er darum ausdrücklich den an der Wallfahrt beteiligten behördlichen Dienststellen einen herzlichen Dank für ihre Arbeit zu übermitteln. Ein Gruß des Dankes gab es auch an die St. Sixtus-Gemeinde, vertreten durch Marko Weibls. Im Anschluß an das Pontifikalamt begab man sich zur St. Anna-Stele -errichtet im Jahr 1981 von der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen der Landsmannschaft der Oberschlesier mit Sitz in Ratingen- zu einer kurz gehaltenen Gedenkstunde mit Kranzniederlegung.

Historie des westfälischen Annabergs

Die oberschlesische Bergleutegruppe Recklinghausen unter der Leitung von Alfred Zok ließ zu Beginn Signale aus dem Bergbau erklingen (Schicht-Beginn). Hiltrud Schlierkamp, Halterns stellv. Bürgermeisterin, überbrachte ein Grußwort, in dem sie auf die Historie des westfälischen Annabergs verwies und die zunehmende Attraktivität der Stadt Haltern am See mit seinem wundervoll gelegenen Annaberg, den großflächigen Seeanlagen und weiteren touristischen Angeboten. Im Rahmen der Totengedenkens vorgetragen von Holger Knopp, Bochum, stellv. Landesvorsitzender, wurde auch der Opfer des tragischen Flugzeugunglücks vom 24.03.2015 des Joseph-König-Gymnasiums in Haltern gedacht. Landesvorstandsmitglied Harald Neumann (Hamm) übernahm die Schlußworte. Mit dem Signal „Schicht-Ende“ und dem gemeinsamen Lied „Oberschlesien ist mein liebes Heimatland“ und der 3. Strophe des Deutschlandliedes endete das Gedenken mit Kranzniederlegung. Auf dem Festplatz gab es ein buntes Treiben und viel Zeit zur Begegnung mit einem Platzkonzert des in der Bundesrepublik einzigartigen Ensembles „Oberschlesisches Blasorchester Ratingen“ in einer Stärke von ca. 30 Musikerinnen und Musikern und Gesangsvorträgen von den „Dreilinden“. Sie überbrückten die Zeit bis zur St. Anna-Schlussandacht unter der Leitung von Pfarrer i.R. Franz Wilke (Dorsten) musikalisch, an der auch als Pilger Erzbischof Dr. Heiner Koch und Prof. Dr. mult. Hubertus Drobner in der überfüllten Anna-Kirche teilgenommen haben. Bei nicht nachgelassener, sondern stabil gebliebener Pilgerschar (wieder ca. 1500) war es ein eindeutiges Bekenntnis hier auf dem westfälischen Annaberg zu der St. Annaberg-Wallfahrtstradition in Oberschlesien.  Der Malteser Hilfsdienst Haltern kümmerte sich unter der Leitung von Martin und Matthias Mersmann vorbildlich um die Sanitätsversorgung, den Fahrdienst für Ältere und das leibliche Wohl.

Begründet wurde diese Wallfahrt am St. Annafest, dem 26.07.1946 von dem Recklinghäuser Dr. Paulus Tillmann, Diözesanpriester des Erzbistums Breslau, nach seiner Vertreibung als Pfarrer von Herrnstadt, Kreis Guhrau, Niederschlesien. Ihm war der westfälische und der oberschlesische St. Annaberg bekannt. (Text von Andreas Gundrum)

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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