Der Februar im Halterner LWL-Römermuseum
Gut gerüstet zu Karneval

Auf Entdeckungstour mit dem Museumsmaulwurf Kalle geht es am Familiensonntag (16.2.). Foto: LWL/ P. Jülich
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  • Auf Entdeckungstour mit dem Museumsmaulwurf Kalle geht es am Familiensonntag (16.2.). Foto: LWL/ P. Jülich
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Haltern. Themenführungen zu Alltag, Armee und Rüstung römischer Legionäre erwarten die Besucher im Februar im Römermuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Haltern am See. Der Höhepunkt der Veranstaltungen ist der Familiensonntag (16.2.) unter dem Motto "Gut gerüstet" mit der Führung "Kalle, der Museumsmaulwurf", einer handwerklichen Schnupperstunde mit römischen Rekruten und einem Vortrag von Dr. Boris Alexander Burandt aus Frankfurt am Main.

Mit einer Filmvorführung startet das LWL-Römermuseum am Sonntag (2.2.) in den Februar. Um 11 und 16 Uhr zeigt es den gut einstündigen Film "Augustus" über den ersten römischen Kaiser (freigegeben ohne Altersbeschränkung).Im Anschluss erfahren Erwachsene und Kinder ab zehn Jahren bei einer Führung um 15 Uhr mehr über das Alltagsleben römischer Legionäre. Das Programm führt zunächst ins Museumskino, wo ein Film über den Alltag der römischen Legionäre zur Zeit von Kaiser Augustus berichtet. Anschließend geht es in die Ausstellung, um die Funde aus der Römerzeit zu entdecken. Im Mittelpunkt stehen hierbei Fragen der Ausrüstung, Unterbringung und Versorgung der Legionen. Erprobt wird das Tragen römischer Marschgepäcke mit einer originalgetreuen Rekonstruktion, deren Inhalt genau erforscht wird. Die zugehörige Weizenration kann auf einer nachgebauten römischen Handmühle gemahlen werden.
Am darauffolgenden Sonntag (9.2.) geht es mit dem Legionär M. Crassus Fenestela durch die Ausstellung. Als Angehöriger der 19. Legion hat er sowohl in Haltern als auch in Gallien seine Spuren hinterlassen. Kurz vor seiner ehrenhaften Entlassung besteht noch einmal die Gelegenheit, ihn in voller Rüstung anzutreffen. Wer möchte, kann sich von den Vorzügen der römischen Berufsarmee überzeugen und vielleicht sogar anwerben lassen.

Handwerkliche Schnupperstunde

Die Führung ist für Erwachsene und Kinder ab acht Jahren geeignet und findet jeweils um 14 und 15 Uhr statt.Ein vielfältiges Programm mit Kinderführungen, handwerklicher Schnupperstunde und Vortrag steht am Familiensonntag (16.2.) auf dem Programm. Um 11 Uhr geht es für Kinder ab 5 Jahren mit dem Museumsmaulwurf Kalle auf Entdeckungstour durch die Römerzeit. Das Programm mit der kuscheligen, weichen Handpuppe dauert eine Stunde.

Kalle ist ein kleiner Maulwurf, der sich sein unterirdisches Quartier in einem Eimer aus der Römerzeit eingerichtet hat. Doch eines Tages wird sein beschauliches Dasein jäh gestört: Als Archäologen seine Wohnung entdecken und den antiken Fund untersuchen wollen, wandert der Eimer prompt ins Museum. Von da an geht Kalle im LWL-Römermuseum auf Wohnungssuche. Hierbei erfährt er nicht nur viel über andere römische Funde, sondern auch über das Leben der Legionäre und nicht zuletzt über die Forschungsarbeit der Archäologinnen. Zum Abschluss können die Kinder Nüsse-Spiele ausprobieren, die einst kleine Römer mit großer Freude spielten.
Weiter im Familienprogramm geht es um 14 Uhr mit einer Handwerk-"Schnupperstunde". Hier können die Besucherinnen den römischen Rekruten während der Herstellung ihrer Militärausrüstung über die Schultern schauen. Mitglieder der museumseigenen Kohorte zeigen es und stehen Rede und Antwort.Abschließend erwartet die Besucher um 17 Uhr der Vortrag "Gut gerüstet an Rhein und Lippe" von Dr. Boris Alexander Burandt. Der Wissenschaftler von der Goethe-Universität Frankfurt am Main klärt anschaulich über Tracht und Ausrüstung der römischen Soldaten zur Zeit von Kaiser Augustus auf. Der Vortrag wird von einer Gebärdensprachdolmetscherin begleitet. 

Römischer Karneval

Der "römische Karneval" steht am Sonntag (23.2.) auf dem Programm. Ab 14 Uhr regiert der Würfelbecher. Denn vom Sklaven bis zum Kaiser - alle waren besessen vom Würfelspiel. Aber nur im zehnten Monat - im Dezember - war das Glücksspiel um Geld erlaubt. In dieser Zeit feierte man in Rom Karneval und das nicht minder ausgelassen als heute in den Karnevalshochburgen. Nur an den Saturnalien, dem "römischen Karneval", waren Glücksspiele um Geld erlaubt. Laute Fröhlichkeit und ausgelassenes Treiben kennzeichneten das wohl beliebteste Fest der Römer. Um Inhalt und Charakter der Saturnalien und anderer Feiertage im Alten Rom geht es in dieser Führung für Erwachsene und Kinder ab zehn Jahren.Bei einer zweiten Führung um 15 Uhr können Kinder ab acht Jahren im Rahmen der Entdeckungstour "Da stimmt was nicht!" Fälschungen auf die Spur kommen. Bei der Spurensuche sind scharfe Augen gefragt, denn wer Original und Fälschung auseinanderhalten will, muss genau hinschauen. Zu Beginn der Führung erhalten die Teilnehmerinnen Suchblätter, auf denen Fundstücke mit lateinischen Aufschriften abgebildet sind. Ob diese echt oder gefälscht sind, können die Teilnehmer nur im direkten Vergleich mit den Originalen herausfinden.


Kleine Forscher unterwegs


Dazu gehen die kleinen Forscher auf Entdeckungstour durch das Museum, in dem sich irgendwo das Original verborgen hält. Zahlreiche römische Zeugnisse, wie Geschirr mit eingeritztem Namen oder die Namen der Hersteller von Tongefäßen oder Bronzebarren, zeigen die in der Zeit um Christi Geburt verwandten Buchstaben und lassen die Ursprünge der heutigen Schrift erkennen.Doch bevor die Römer der Nachwelt den Namen des Künstlers oder der Handwerkerin kundtun konnten, mussten sie nicht nur über eine Schrift verfügen, sondern auch über entsprechendes Schreibgerät. Bei der Entdeckungstour bekommen alle Teilnehmer die Möglichkeit, den eigenen Namen in eine "römischen" Wachstafel zu ritzen, ganz wie die alten Römerinnen.

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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