Steinbildhauer Bernd Wirtz feiert das 140-jährige Firmenjubiläum mit einem Blühstreifen an der Sundernstraße
Ein Blühstreifen zum Jubiläum

Blühstreifen entlang von landwirtschaftlichen Flächen gibt es im Kreis Recklinghausen vielerorts. Besonders ist der Blühstreifen an der Sundernstraße in Haltern am See. Die Steinbildhauerei Wirtz feiert ihr 140-jähriges Firmenjubiläum und legte zusammen mit den Landwirten Johannes Eickhoff und Markus Tappe entlang der Sundernstraße Blühstreifen an.
  • Blühstreifen entlang von landwirtschaftlichen Flächen gibt es im Kreis Recklinghausen vielerorts. Besonders ist der Blühstreifen an der Sundernstraße in Haltern am See. Die Steinbildhauerei Wirtz feiert ihr 140-jähriges Firmenjubiläum und legte zusammen mit den Landwirten Johannes Eickhoff und Markus Tappe entlang der Sundernstraße Blühstreifen an.
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Haltern. Blühstreifen entlang von landwirtschaftlichen Flächen gibt es im Kreis Recklinghausen vielerorts. Besonders ist der Blühstreifen an der Sundernstraße in Haltern am See. Die Steinbildhauerei Wirtz feiert ihr 140-jähriges Firmenjubiläum und legt zusammen mit den Landwirten Johannes Eickhoff und Markus Tappe entlang der Sundernstraße einen ca. 4.000 m² großen Blühstreifen an. Hierfür stellen Johannes Eickhoff und Markus Tappe ihre Flächen und die Technik zur Einsaat zur Verfügung. Steinbildhauer Bernd Wirtz hat das Saatgut ausgewählt und angeschafft.

Durch Blühstreifen werden wertvolle Rückzugsräume für zahlreiche Insekten und Tiere geschaffen. Zusätzlich zu dem breiten Angebot an Nahrung und Plätzen für die Jungenaufzucht, das die Streifen bereithalten, bereichern sie das Landschaftsbild. Jeder, der die Sundernstraße stadtauswärts zum Kommunalfriedhof entlang fährt, kann sich hiervon überzeugen. Die nun in der Blüte stehenden Streifen dienen einerseits als Nahrungsquellen für Insekten wie Honigbienen, Hummeln, Wildbienen und Schmetterlinge, die auch für die Bestäubung von Kulturpflanzen wie Obst oder Raps eine wichtige Rolle spielen. Die Blühmischung bietet darüber hinaus einen Lebensraum für Rebhuhn, Kiebitz, Fasan oder Feldhase. Das Saatgut setzt sich zusammen aus Buchweizen, Leindotter, Öllein, Ölrettich, Inkarnatklee, Phacelia, Sonnenblume, Sommer-Wicke, Koriander oder Fenchel, Dill, Rotklee, Futtermalve, Ramtillkraut, Schmuckkörbchen und Ringelblume. Die Landwirte setzen sich auf diese Weise aktiv für den Erhalt der Artenvielfalt ein und verzichten dafür freiwillig auf einen Teil ihrer Ernte. Zusätzlich spendet Bernd Wirtz noch einen Betrag für den „Ertragsausfall“ an die katholische
Kirchengemeinde in Haltern am See.

140-jährige Firmengeschichte

Die Steinbildhauerei Wirtz blickt auf eine 140-jährige Firmengeschichte zurück. Als einziges Unternehmen im Kreis Recklinghausen darf die Steinbildhauerei Wirtz den Titel "Restaurator im Handwerk" führen. Das Aufgabengebiet umfasst die Anfertigung individueller Grabmale, die Restaurierung wertvoller Kulturgüter sowie bildhauerische Arbeiten. Der akademische Bildhauer Bernhard Wirtz erlernte das Handwerk um 1875 bei dem weit bekannten Bildhauer Fleige in Münster und gründete 1881 in Haltern ein Atelier für figürliche Arbeiten kirchlicher und profaner Art in Stein und Holz. Im Laufe der nächsten Jahre erweiterte er sein Angebot in den Bereichen Postamente sowie die Ausführung von Altären und Grabdenkmälern und die Übernahme von Grottenbauten. Zu dieser Zeit hatte Bernhard Wirtz sen. auch noch einen eigenen Steinbruch in den Borkenbergen. Um
die Jahrhundertwende fanden mehr als 12 Steinmetze bzw. Bildhauer Arbeit bei ihm. Der akademische Bildhauer Bernhard Wirtz sen. lieferte auch häufig Skulpturen und Altäre ins benachbarte Ausland (z.B. Belgien, Niederlande). Laut der Überlieferung schuf er auch Werke für den Weiterbau des Kölner Doms. Nach dem 2. Weltkrieg arbeitete Hubert jun. im Anschluss an die Lehre einige Zeit an der Lambertikirche in Münster. Nach Beendigung der Meisterschule 1955 in Freiburg arbeitete Hubert jun. wieder im elterlichen Betrieb. Zu dieser Zeit wurde der Bausektor verstärkt in die Produktpalette aufgenommen. 1964 wurde die Werkstatt erweitert. Neue Sägen und Schleifen wurden erforderlich, denn der Bausektor florierte.

Steinbruch in den Borkenbergen

Am 04.08.1980 trat Bernd Wirtz die Lehre als Steinmetz und Steinbildhauer an. Im Jahr 1981 feierte die Steinbildhauerei Wirtz ihr 100-jähriges Bestehen. Im Jahr 1989 legte Bernd Wirtz die Meisterprüfung vor der Handwerkskammer Münster ab. Im Jahr 1993 folgte die erfolgreiche Prüfung zum Restaurator im Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk. Im darauffolgenden Jahr ging der Betrieb in den Besitz des heutigen Inhabers Bernd Wirtz über. Am 01.08.2000 begann Jens Eilert, Enkel von Hubert Wirtz sen., seine Ausbildung im Familienbetrieb. Im Jahr 2003 legte er die Prüfung zum Steinbildhauer ab und ist seitdem als Jungbildhauer im Betrieb tätig.

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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