Rot-grünes „Rauchsignal“ löst Kneipen im Kreis Recklinghausen in blauem Dunst auf

Von A wie Alkohol und Aschenbecher bis Z wie Zapfhahn und Zigarette: In Kneipen wird getrunken und gequalmt. Die NGG ist deshalb gegen ein absolutes Rauchverbot. Für das strikte „Anti-Rauchsignal“ der rot-grünen Landesregierung hat die Gewerkschaft wenig Verständnis. Wer das Rauchverbot wolle, der könne die Wirte gleich auffordern, ihre Kneipen abzuschließen – für immer.
Foto (alle Rechte frei): NGG/Petra Berger
  • Von A wie Alkohol und Aschenbecher bis Z wie Zapfhahn und Zigarette: In Kneipen wird getrunken und gequalmt. Die NGG ist deshalb gegen ein absolutes Rauchverbot. Für das strikte „Anti-Rauchsignal“ der rot-grünen Landesregierung hat die Gewerkschaft wenig Verständnis. Wer das Rauchverbot wolle, der könne die Wirte gleich auffordern, ihre Kneipen abzuschließen – für immer.
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„Nein“ zum strikten Rauchverbot in der Eckkneipe: Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) im Kreis Recklinghausen lehnt es ab, den Bürgern ein absolutes Rauchverbot in Kneipen und bei Volksfesten per Gesetz zu verordnen. Das sei „zu starker Tobak“. Die NGG reagiert damit auf entsprechende Pläne der nordrhein-westfälischen Landesregierung.

NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) schieße damit weit übers Ziel hinaus. „Sie setzt die Kneipenlandschaft im Kreis Recklinghausen und damit auch ein Stück Kultur aufs Spiel. Zur Eckkneipe gehören das Bier und die Frikadelle genauso wie die Zigarette“, sagt Yvonne Sachtje. Die Geschäftsführerin der NGG Gelsenkirchen-Herten befürchtet ein „Kneipensterben“ im Kreis Recklinghausen. Dadurch seien auch Arbeitsplätze in den nordrhein-westfälischen Brauereien, in der Tabakindustrie und der Getränkewirtschaft gefährdet.

Es sei ohne Zweifel wichtig, so Sachtje, etwas für den Nichtraucherschutz zu tun. Dazu gehöre auch der Arbeitsschutz für die Beschäftigten. „In der Kneipe steht aber meistens der Wirt selbst am Zapfhahn. Und für ihn gehört der Griff zur Zigarette nun einmal zur Selbstverständlichkeit bei der Arbeit“, sagt die NGG-Geschäftsführerin. Bislang habe es bei der NGG von Beschäftigten, die zu Thekenmannschaften gehören, im Übrigen kaum Klagen gegeben.

Die NGG spricht sich dafür aus, Gästen die Wahlfreiheit zu lassen: „Der Kreis Recklinghausen hat schon jetzt ein breites gastronomisches Angebot für Nichtraucher. Schließlich wird auch kein Vegetarier genötigt, ins Steakhouse zu gehen“, sagt Yvonne Sachtje. In Sachen Nichtrauchen plädiert die NGG grundsätzlich für Toleranz: „Dass in einem Speiselokal nicht geraucht werden darf, ist in Ordnung. Bei einem generellen Rauchverbot muss allerdings berücksichtigt werden, dass viele Wirte bereits kräftig in Raucherbereiche investiert haben. Mit fünfstelligen Summen haben sie dafür gesorgt, dass Raucher die Verdauungszigarette ohne Belästigung der nichtrauchenden Gäste genießen können.“

Yvonne Sachtje appelliert an die heimischen Landtagsabgeordneten aller Fraktionen, dem totalen Rauchverbot in Kneipen einen Riegel vorzuschieben – und die „eckkneipenpolitische Notbremse“ zu ziehen: „Jeder im Düsseldorfer Landtag ist gut beraten, die Kirche im Dorf zu lassen – und damit die Kippe in der Kneipe.“

Autor:

Lokalkompass Haltern am See aus Haltern

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