Bürgermeister Andreas Stegemann besucht HaLiMa
Deichbau „Nord II“ beginnt im April

Deicherneuerung HaLiMa: Grafik Gesamtmaßnahme: EGLV
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Haltern/Marl. Während der Hochwassersaison war es ruhig auf der XXL-Baustelle zwischen Haltern-Lippramsdorf und Marl. Ab April gehen die Arbeiten zur Deicherneuerung weiter. Halterns Bürgermeister Andreas Stegemann besuchte jetzt die Baustelle und besichtigte das Anfang 2019 fertiggestellte Pumpwerk Meinken. Dr. Emanuel Grün, Technischer Vorstand des Lippeverbandes, gab einen Ausblick über die nächsten Arbeiten.

„HaLiMa ist das größte Projekt an der Lippe, das wir je umgesetzt haben. Hier sieht man, wie eng verzahnt wasserwirtschaftliche Maßnahmen sein können – von Grundwasserhaltung bis Hochwasserschutz muss hier alles Hand in Hand gehen“, so Dr. Emanuel Grün. „Touristisch gesehen, ist die entstehende Auenlandschaft eine tolle Ergänzung zu den Angeboten, die wir in Haltern am See haben“, so Stegemann: „Auch für die ökologische Bildung entsteht hier an der Lippe ein Bereich, bei dem vielen Menschen sicher das Herz aufgeht“.

Für das Baugebiet Nord II, das sich westlich des Oelder Weges erstreckt, hat der Lippeverband Anfang März den Auftrag vergeben: Zwischen den Lippe-Kilometern 43,1 und 44,4 wird der Deich bis zu 200 Meter weit zurück ins Hinterland verlegt, um eine 17 ha große Auenlandschaft zu schaffen. Der je nach Wasserstand überflutende Bereich soll Tier- und Pflanzenarten einen wichtigen Lebensraum bieten. In den kommenden Jahren nimmt der neue über einen Kilometer lange Deich Gestalt an. Mit einer Höhe von bis zu 7 Meter ist er zwar ähnlich hoch wie der Bestandsdeich, fügt sich durch seine sanft ansteigenden Deichseiten aber harmonischer ins Landschaftsbild ein. Nach der Verbindung mit dem Bestandsdeich nutzt der Lippeverband ab 2022 Teile des alten Deichs zur Modellage der Aue im Bereich Nord I.

Bis es so weit ist, kann der Fernradweg „Römer-Lippe-Route“ geöffnet bleiben. Die An- und Ablieferung von Material erfolgt nicht über Haltern-Lippramsdorf, sondern teilweise voraussichtlich von Westen kommend über die Dorstener Straße. Aus ökologischen Gründen und um Verkehrsbelastungen für Anlieger zu reduzieren, ist auch für den Bereich Nord II geplant, den überwiegenden Teil der Bodenmassen per Schiff anliefern zu lassen – ca. 140.000 Kubikmeter werden im neuen Deich verbaut.

Hintergrund HaLiMa
Mit dem Neubau der Hochwasser-Schutzdeiche an der Lippe zwischen Haltern-Lippramsdorf und Marl stellt der Lippeverband den Hochwasserschutz in dieser Region langfristig auf eine solide Grundlage. Nicht nur, dass die neuen Deiche dem Stand der Technik entsprechen – sie werden auch weiter im Hinterland liegen und dem Fluss damit Raum geben für eine rund 60 Hektar große Aue. Außerdem sind die neuen Deiche nicht so steil wie die bisherigen und fügen sich damit trotz einer Höhe bis zu 14 Metern besser in das Landschaftsbild ein.

Das Gesamtprojekt hat riesige Dimensionen: Die Deiche werden auf fünf Kilometer Flussstrecke neu gebaut. Dafür sind insgesamt 3,2 Millionen Kubikmeter Boden zu bewegen. In siebeneinhalb Jahren Bauzeit erfolgt nicht nur der Deichbau, sondern am Ende werden die alten Deiche abgetragen und es wird mit dem Material die Lippe verfüllt, die sich in diesem Bereich tief „eingegraben“ hat. Am Ende wird die neue Aue gestalte.

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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