Leistungsschau: Pflichttermin für Bauherren

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Eine runde Sache: Seit 15 Jahren hat sich die Handwerkerleistungsschau als fester Termin im Kalender für Bauherren und Hausbesitzer etabliert. Die abwechslungsreiche Messe zog am Wochenende rund zehntausend Besucher an.

„Das war schon ein Knaller“, freute sich Veranstalter Rainer Zinke, „auch dank des guten Wetters war es richtig voll auf der Messe“. Und tatsächlich konnten sich die rund 100 Aussteller am Wochenende nicht über mangelnden Zulauf beklagen. Die Handwerker und Baufirmen, die ihre Dienstleistungen und Produkte vorstellten, sind oft schon seit Jahren auf der Messe vertreten und kommen hier nicht nur mit ihren Kunden ins Gespräch, sondern profitieren auch von vielen Folgeaufträgen.

Das System hat sich so gut bewährt, dass schon ein simpler Ortswechsel für Verwirrung sorgen kann. „Die Besucher gehen ganz gezielt in eine bestimmte Richtung“, erklärt Rainer Zinke. „Wenn der gewünschte Anbieter da nicht steht, kommen schnell Fragen auf – selbst wenn der Stand nur ein paar Meter weiter aufgebaut ist als sonst.“ Für den Veranstalter ist dies eines von vielen Zeichen der großen Akzeptanz der Messe: Die Besucher wissen genau, wo sie für ihr Projekt Hilfe bekommen können und steuern diese Handwerker bewusst an.

Dabei sind vor allem die lokalen Profis im Vorteil. „Die regionalen Handwerker sind hier vor allem gefragt“, weiß der Veranstalter. Viele Anbieter werden von ihren Kunden immer wieder aufgesucht und gehen oft lange Geschäftsbeziehungen mit den Hausbesitzern in der Umgebung an. „Ein Betrieb aus Haltern wird von den Kunden viel eher bevorzugt, als eine Gesellschaft, die ihren Standort etwa in München hat“, stellte Zinke heraus. Auch die Geschäftsleute könnten sich durch die regionale Bindung gut auf ihre Kundschaft einstellen. So seien die Münsterländer in vielen Bereichen eher konservativ und vertrauten beispielsweise beim Gartenbau oder Türaustausch eher bewährten Konzepten.

Das bedeutet aber nicht, dass es keine Trends auf der Messe gäbe. Thema Nummer eins sei nach wie vor die Energietechnik. „Das ist ein Dauerbrenner, der uns noch viele Jahre begleiten wird“, betont Rainer Zinke. Aufgrund steigender Energiekosten seien Dämmtechniken, Photovoltaik und leistungsfähige Dach- und Isolationsprodukte sehr gefragt. Hier kommt auch aktuelle Politik zum Tragen: Die anstehenden Änderungen in der Subventionspolitik für Solarstromanlagen waren ein großes Thema auf der Handwerkerleistungsschau. Auf großes Interesse stießen auch die spürbaren Fortschritte in der Technik. „Wer sich vor zehn Jahren eine Photovoltaikanlage auf dem Dach montiert hat, kann über die Leistungsdaten der neuesten Produkte nur staunen“, so Zinke.

Ein weiterer "Dauerbrenner" ist das Thema Gartenbau. Mit dem Beginn der wärmeren Jahreszeit beginnt nun überall die Außensaison, was zu einer erhöhten Nachfrage führt. Tatsächlich hatten die entsprechenden Aussteller viele interessierte Fragen zu beantworten, und etliche Gespräche mündeten in Terminabsprachen für die Begutachtung vor Ort, also beim Kunden zuhause.

Große Vielfalt also vom Garten bis zur Renovierung, regionale Handwerker und lokale Profis: Die Veranstalter der Handwerkerleistungsschau sind sich ihrer Stärken bewusst. Mit diesem Konzept ist ein Abebben des Interesses in den kommenden Jahren wohl nicht zu befürchten.

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Drei Fragen an:
Rainer Zinke, Veranstalter

Herr Zinke, sind Sie zufrieden mit dem Ergebnis der Messe?

"Ich bin sehr zufrieden. Das Konzept einer großen Bandbreite von Ausstellern aus der Region geht voll auf. Wir sind seit 15 Jahren hier, und auch in diesem Jahr war das Besucherinteresse hervorragend."

Gibt es spezielle Erwartungen der Kunden in dieser Region?

"Die Bauherren aus dem Münsterland sind recht konservativ. Man stellt bei vielen Eigenheimen einen gewissen Baustil fest, der eher traditionell und urtypisch ist. Dieser klassische Münsterlandstil schlägt sich vor allem im Gartenbau oder bei der Fassadengestaltung nieder. Dementsprechend sind auch die Wünsche der Kunden, die an die Handwerker herangetragen werden."

Wie schlägt sich das in den Messetrends nieder?

"Die Kunden sind nicht fortschrittsfeindlich, sondern sehr technikinteressiert. Dennoch legen viele Bauherren Wert darauf, dass Änderungen in der Außenwirkung eher behutsam erfolgen. Bei der Energietechnik hingegen gibt es ein großes Interesse an modernen Lösungen. Wärmepumpen, Isolation, Photovoltaik sind Themen, die uns noch Jahre begleiten werden."

Autor:

Oliver Borgwardt aus Dorsten

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