DLRG Haltern setzt auf neueste Technik
Schnelle Ortung von Verunglückten dank neuer Drohne

Sowohl im stationären als auch im mobilen Wasserrettungsdienst soll die Drohne die ehrenamtlichen Einsatzkräfte unterstützen. Dies kann zum Beispiel eine Vermisstensuche am Strand oder im Wasser sein. Foto: DLRG
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  • Sowohl im stationären als auch im mobilen Wasserrettungsdienst soll die Drohne die ehrenamtlichen Einsatzkräfte unterstützen. Dies kann zum Beispiel eine Vermisstensuche am Strand oder im Wasser sein. Foto: DLRG
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Rastatt/Haltern am See. Dank einer großen Summe an zweckgebundenen Spenden konnte die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) jetzt in Rastatt bei Karlsruhe insgesamt fünf neue Drohnen im Gesamtwert von rund 26.000 Euro an ausgewählte Gliederungen überreichen. Neben dem Bundesverband und drei weiteren Gliederungen erhielt die DLRG Ortsgruppe Haltern am See diese technische Unterstützung für den täglichen Einsatz über eine Projektlaufzeit von vier Jahren.

Am 23. Juni hieß es am Seebad „ready for takeoff“ und die Drohne vom Typ „DJI Mavic 2 Enterprise (Dual)“ startete zu ihrem ersten Flug am Halterner Standort. Hierbei wurden das Flugverhalten und die Einstellungen sowie das gesamte Zusatzequipment auf seine Funktion getestet. Besonders positiv ist die einfache Handhabung, die Steuerung und die schnelle Einsatzbereitschaft aufgefallen. Bei kleineren Windstößen konnte die Drohne sicher ihre Position halten und war weiter gut unter Kontrolle. Die eingebauten Sicherheitssysteme arbeiteten einwandfrei, so dass der Pilot z.B. auch frühzeitig über andere bemannte Flugobjekte im Wirkungskreis informiert wurde. Die beiden Piloten konnten somit wichtige erste Informationen zum neuen Einsatzmittel gewinnen, die auch sicherlich gewinnbringend in die praktische Ausbildung einfließen werden.
Die Standorte wurden nach den Einsatzkonzepten und Anwendungsgebieten sowie den lokalen Einsatzstrukturen ausgewählt. Zudem sollte eine Verteilung über die ganze Bundesrepublik gewährleistet werden. Die Ortsgruppe aus Westfalen erhielt eines der Drohnenpakete aufgrund ihres vielfältigen und breit gefächerten Engagements im Wasserrettungsdienst und Katastrophenschutz. Hinzu kommt mit dem Halterner Stausee und Silbersee II geeignete Wasserflächen für den Einsatz der Drohne. „Wir freuen uns über die Erweiterung unserer technischen Einsatzmöglichkeiten und den sicherlich großen Mehrwert für den stationären wie auch mobilen Wasserrettungsdienst“, sagt Sebastian Höhnerhaus (Leitung Einsatz) von der Ortsgruppe Haltern am See. Da die Technik immer ausgereifter wird, ist es wichtig, dass das Personal gut darin geschult ist, diese technischen Möglichkeiten ideal und auch unter schwierigen Bedingungen zum Einsatz zu bringen.Die durch Spendengelder beschafften Drohnen vom Typ DJI Mavic 2 Enterprise Thermal (Dual) werden zu Übungs- und Trainingszwecken wie auch bei Seminaren eingesetzt und sollen die Lebensretter bei der Suche nach verunglückten Personen und in der täglichen Einsatzarbeit unterstützen. Dabei haben die einzelnen ausgewählten Standorte ein jeweils ganz eigenes Einsatzgebiet, von der Suche nach verunglückten Kitesurfern in der Nordsee bis hin zur Suche nach ertrunkenen Schwimmern in den Seen im Schwarzwald.

Schnelle und punktgenaue Ortung möglich

Mit den wendigen Fluggeräten ist eine systematische Suche großer Flächen und eine Ortung verunglückter Personen in kürzester Zeit möglich. Die hochauflösende Kamera liefert ein gestochen scharfes Bild auf das Display der Fernbedienung. „Wenn ein Mensch im Gewässer untergeht, können wir ihn nur schwer wiederfinden. Wenn man nämlich vom Ufer oder vom Boot aus flach aufs Wasser blickt, spiegelt sich der Himmel in der Wasseroberfläche. Aber wenn die Kamera einer Drohne senkrecht nach unten in das Wasser filmt, können wir bei klarem Wasser sogar ein Büschel Seegras in mehreren Metern Tiefe erkennen – so klar ist das Bild“, erklärt Alexander Kille, Bundesbeauftragter und Projektleiter Drohnen der DLRG. Darüber hinaus eignen sich die Drohnen dazu, große Flächen in relativ kurzer Zeit abzusuchen, was zum Beispiel bei der Suche an Flüssen mit großer Strömung sehr hilfreich sein kann. Auch können bei einem Hochwasser überflutete Bereiche kontrolliert werden und dies aus großer Entfernung oder ohne dass sich Einsatzkräfte in Gefahrenbereichen aufhalten müssen. Die ausgewählten Ortsgruppen übernehmen neben der Drohne auch eine Multiplikatorenfunktion. Dazu zählt unter anderem die regelmäßige Beratung und ein stetiger Erfahrungsaustausch mit anderen Gliederungen in der Region sowie einmal jährlich das Angebot eines Wochenendlehrganges am Standort. Damit entstehen in den vier Jahren der Projektlaufzeit 20 Lehrgangsmöglichkeiten.

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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