Ein Bienenleben ist kein Honigschlecken

Endlich Frühling, endlich die ersten freundlichen Tage nach dem milden, aber trotzdem ungemütlichen Winter. Kaum zeigen sich die ersten Sonnenstrahlen, haben Gärtnereien und Blumengeschäfte Hochkonjunktur. Für Terrassen, Balkone und Kleingärten wird es Zeit für den Frühjahrsputz. Dabei sind es aber längst nicht nur die menschlichen Gärtner, die sich mit den Pflanzen beschäftigen – seit März schwärmen auch die Bienen wieder emsig durch die Lande und heimischen Gärten.

Die Insekten sind trotz ihrer mitunter schmerzhaften Stiche weitaus beliebter als die ebenfalls äußerst nützlichen, aber aggressiveren Wespen. Für ihre Fähigkeit Honig zu produzieren werden sie von Groß und Klein geliebt und gelten sprichwörtlich als fleißig, unermüdlich und freundlich.

Dabei sind Bienen längst nicht nur für die Honigproduktion da. Für das gesamte Ökosystem und den Erhalt der Artenvielfalt der heimischen Pflanzenwelt sind sie unersetzlich. Durch ihren Einsatz bei der Bestäubung und Verbreitung von Blütenpollen sind sie nach Schwein und Rind das drittwichtigste Nutztier in der Landwirtschaft.
Auf diese natürliche Art vermehrte Pflanzen sind oft widerstandsfähiger, ihre Früchte schmackhafter und häufig sogar länger haltbar.

Honiglieferant und Gartenhelfer

Die Honigbiene, die als Zuchtform nur beim Imker lebt, teilt sich die Arbeit mit ihrer kleineren wilden Verwandten, der Wildbiene. Die beide Formen unterscheiden sich nicht nur äußerlich, sondern auch im Verhalten und durch ihre unterschiedlichen Arbeitsweisen und ergänzen sich dadurch.
Während die Honigbiene auch bei geringem Futterangebot ihr Auskommen im heimischen Stock in der Obhut des Imkers hat, sieht allerdings das natürliche Angebot für die Wildbiene in den letzten Jahren weit weniger gut aus. Tatsächlich findet sie heute in der Stadt bessere Lebensbedingungen als auf dem Land. Monokulturen, Mais- und Getreideanbau ohne ein ausreichendes Vorkommen an Kornblumen sind für sie völlig wertlos. Da hat ihnen die Pflanzenvielfalt in Stadtparks, Gärten und Balkonen mittlerweile zwar mehr zu bieten, aber selbst hier wird die Auswahl brauchbarer, bienenzuträglicher Sorten durch neue Zuchtformen immer knapper.
Hobbygärtnern sei daher geraten, bei der Auswahl von Blumen auf die herkömmlichen Arten und nicht zu den sogenannten gefüllten Sorten zurückzugreifen. Bei den gefüllten Varianten von z.B. Rosen und Dahlien sind die Staubgefäße zu Blütenblättern umgezüchtet, die der Biene keinen Zugang und keine Nahrung bieten.
Weitere sinnvolle Gartenpflanzen sind Obstgehölze wie Kirsche, Pflaume, Apfelbeere aber auch Hecken und Nadelgehölze wie Fichte, Weißtanne und Lärche. Brombeeren, Johannisbeeren, Holunder, Kirschlorbeer und Wilderdbeeren werden ebenfalls gern aufgesucht.

Wer den sympathischen Gartenhelfern etwas Gutes tun möchte, kann ihnen neben ausreichendem Pflanzenangebot mit wenig Aufwand auch eine artgerechte Bleibe bauen und ihnen somit einen Anreiz geben, sich im heimischen Garten anzusiedeln.
Dazu bohrt man in einen Holzklotz mehrere Löcher mit einem halben bis zu einem Zentimeter Durchmesser und hängt ihn an einem wettergeschützten Platz auf.

Da auch Wildbienen weit weniger angriffslustig sind als Wespen, sind sie auch in enger Nachbarschaft zum Menschen nicht gefährlich.

Autor:

Antje Clara Bücker aus Haltern

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