AWO im EN-Kreis setzt auf Sicherheit des Kita-Personals
Spielen und basteln mit FFP2-Maske

Bei der Arbeit immer eine Maske zu tragen, auch im Kontakt mit den Kindern - beim Spielen, Wickeln und Trösten - hat die AWO Ennepe-Ruhr-Kreis den Mitarbeitern in ihren 32 Kitas jetzt dringend empfohlen.

"Vom pädagogischen Standpunkt aus ist das Tragen einer Maske im alltäglichen Umgang mit kleinen Kindern keine gute Lösung. Die Mimik anderer Menschen sehen zu können, ist gerade für kleine Kinder in ihrer Entwicklung wichtig. Aber wir sind sicher, dass die Gesundheit unserer Mitarbeiter in der derzeitigen Lage höher zu bewerten ist", begründet Heike Wallis-van der Heide, Leiterin des Fachbereiches Kinder und Familie der AWO EN, den Appell an die Kita-Belegschaft.

Fürsorgepflicht auch für die Mitarbeiter

Eine Fürsorgepflicht habe die AWO schließlich nicht nur gegenüber den Kindern in den Einrichtungen, sondern gleichermaßen auch gegenüber den Mitarbeitern. Während wegen der Corona-Pandemie private Kontakte auf ein Minimum beschränkt sind, müssen sie sich jeden Tag einer Vielzahl von Kontakten aussetzen.
Dass es in den Einrichtungen durchaus ein hohes Ansteckungsrisiko gibt, sei schon vor Weihnachten deutlich geworden, so Wallis-van der Heide: "Acht unserer Kitas mussten wir wegen Corona-Infektionen unter Kindern und Mitarbeiter zwischen Ende November und Mitte Dezember für jeweils zwei Wochen ganz schließen. In anderen Kitas waren einzelnen Gruppen betroffen. Die meisten Mitarbeiter blieben ganz ohne Symptome, einige hatten leichte Symptome, aber eine Kollegin war auch sehr schwer krank."
"Beim ersten Lockdown haben wir bewusst auf eine Empfehlung, Masken zu tragen, verzichtet. Unter dem Eindruck deutlich höherer Infektionszahlen - auch in unseren Einrichtungen - und mit dem Wissen um Mutationen des Corona-Virus, die sich schneller übertragen, mussten wir nun anders entscheiden", ergänzt Jochen Winter, Geschäftsführer der AWO, zur nun ausgesprochenen Maskenempfehlung.

Ansteckungsrisiko verringern

Mit dem dauernden Tragen von Masken, die die AWO EN zur Verfügung stelle, könne das Ansteckungsrisiko verringert werden und vielleicht auch die Befürchtung vieler Mitarbeiter, Covid 19 in die eigene Familie zu tragen.
Von der Politik würde sich Heike Wallis-van der Heide klare Regeln für die aktuelle Phase der "Notbetreuung" wünschen: "Von den rund 2000 Kindern, die wir in unseren Kitas betreuen, kommt etwa ein Drittel. Mancherorts sind dann aber nur zehn Kinder da, anderswo mehr als die Hälfte. Die allermeisten berufstätigen Eltern dieser Kinder haben sicherlich den dringenden Betreuungsbedarf. Aber vereinzelt von Eltern zum Beispiel hören zu müssen, dass sich die Kinder zu Hause einfach langweilen, ist für die Mitarbeiter angesichts der dringend notwendigen Kontaktbeschränkungen frustrierend. Klare Regeln würden die Kommunikation mit den Eltern erleichtern."

Hohe tägliche Belastung

Zudem müssten die Erzieher auch den Unmut einzelner Eltern über die um zehn Stunden verringerten Betreuungszeiten in den Kitas abfangen. Die Reduzierung, so die Bereichsleiterin, sei vom Land NRW angeordnet und auch dringend notwendig, um die strikte Trennung der Gruppen gewährleisten zu können und die Kinder nicht wie sonst üblich in Randzeiten in gemischten Gruppen mit weniger Personal zu betreuen. Natürlich habe man Verständnis für die Belastung der Eltern, aber die sehr hohe tägliche Belastung der Kita-Mitarbeiter müsse auch gesehen werden.

Autor:

Lokalkompass Hattingen aus Hattingen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

9 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.