Hattinger Segeltage fanden digital statt

E-Sailing als Wettkampf-Alternative in Coronazeiten

Am vergangenen Wochenende hätten wie jedes Jahr auf dem Kemnader See die Hattinger Segeltage stattfinden sollen. An eine Präsenzveranstaltung war jedoch trotz Hygienekonzept nicht zu denken. Schon das Einkranen der Segelboote im Hafen Heveney hätte zu viele schaulustige Spaziergänger angezogen und damit eine unerlaubte Menschenansammlung verursacht. Also musste ein Alternative her.

Ein Teil der Regattasegler des Segel-Clubs Hattingen ist seit dem ersten Lockdown im E-Sailing aktiv. E-Sports ist in vielen Sportarten schon etabliert und ist mit der Online-Segelsimulation Virtual Regatta auch in der Segelwelt angekommen.
Höhepunkt der Saison war die E-Sailing Champions League mit 260 Teilnehmern aus aller Welt, an der der Segel-Club Hattingen mit zwei Teilnehmern nur knapp am Finale gescheitert ist. Daher kam die Idee auf, die Hattinger Segeltage ebenfalls als E-Sailing-Wettbewerb innerhalb eines Zoom-Meetings auszutragen.

Fünf Wettfahrten mit elf Teilnehmern

Die Regattasimulation nutzt reale Wetterdaten zum Beispiel aus der Kieler Bucht oder vor Sydney und stellt diese möglichst realistisch am PC oder Tablet dar. Die Segler steuern ihre virtuellen Boote am Bildschirm über einen vorgegeben Kurs. Wer dabei den Wind am besten nutzt und sein Boot taktisch gut steuert, liegt an Ende im Ziel vorne.
Es wurden insgesamt fünf Wettfahrten mit elf Teilnehmern gesegelt. Julian Schmid vom Segel-Club Hattingen lag am Ende der Wettfahrtserie auf Platz 1 und ist damit auch Gewinner der ersten Hattinger Stadtmeisterschaft im E-Sailing, die im Zuge der Hattinger Segeltage mit gewertet wurde.
Das E-Sailing ersetzt leider nicht das Segeln auf dem Wasser, da sind sich die Beteiligten einig, aber es ist eine gute Möglichkeit, die Winterpause und die segelfreie Zeit zu nutzen und sich mit anderen im Wettkampf zu messen.