Per Mausklick ins Museum
Alt, aber sehr lebendig

Museumsleiterin Monika Voß erweckt den Tante-Emma-Laden zum Leben. | Foto: Sarah Schroeder
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  • Museumsleiterin Monika Voß erweckt den Tante-Emma-Laden zum Leben.
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Von Sarah Schroeder

Lange bevor sich die Türen für die Besucher öffnen, beginnt die Arbeit für die ehrenamtlichen Mitarbeiter im Museum Abtsküche. Denn hier ist Anfassen ausdrücklich erwünscht.

Wie immer, wenn Grundschulklassen zu Besuch kommen, legt Monika Voß, Museumsleiterin des Museums Abtsküche, die alten Schulbänke im alten Klassen Klassenzimmer mit Schiefertafeln und Griffeln aus. Die Kinder kommen begeistert herein und nehmen auf den Bänken Platz. Nach einiger Zeit geht die Museumsleiterin umher und versucht die Namen der Kinder zu entziffern, die sie mit aller Mühe in der alten deutschen Schrift geschrieben haben. ,,Eigentlich mag ich keine Museen, aber dieses Museum begeistert mich total”, sagt plötzlich ein Kind der Grundschulklasse.

Das alte Klassenzimmer ist besonders bei Grundschülern beliebt. | Foto: Sarah Schroeder
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Genau für solche Rückmeldungen arbeitet Monika Voß ehrenamtlich in dem 1980 erbautem Museum, das früher einmal eine Landschule war. Neben ihr helfen 34 Mitarbeiter in diesem Museum. Die Besonderheit: Jeder einzelne macht es ehrenamtlich.

Die Isenbüglerin interessierte sich schon immer für die Geschichte von Heiligenhaus und fand so zum Museum Abtsküche. ,,Außer reinem Interesse muss man nichts mitbringen, um hier zu arbeiten”, erklärt sie. Die Ehrenamtler arbeiten in der Museumsaufsicht, der Ausstellungsvorbereitung und der Inventarisierung. Da das Museum samstags und sonntags geöffnet ist und der Eintritt kostenlos ist, muss mindestens eine Person als Aufsicht da sein.

Schon beim Betreten des Museums fallen die viele kleinen Details ins Auge. Hier steht eine alte Schreibmaschine, dort eine Schnurrbarttasse. Sogar eine Spielkartenpresse kann man in dem Museum sehen. Das 300 Quadratmeter große Museum besteht aus acht Räumen, die verschiedene Wohnbereiche darstellen. So kann man einen alten Friseursalon besuchen oder in einem Tante-Emma-Laden Bonbons probieren. ,,Wir versuchen vor allem den Kindern diese Räume zum Leben zu erwecken.” So können die Kinder an der Werkbank Holz schleifen oder im Tante-Emma-Laden verkaufen spielen. Außerdem befinden sich auch eine Gaststätte, eine Wohnküche, ein Schuhmacher und eine Schlosserei in dem Museum.

Beliebt für Veranstaltungen

Auffällig ist die Eingangshalle, die oftmals für Konzerte oder andere Veranstaltungen genutzt wird. ,,Hier auf dem Schulhof spielten früher die Kinder der Landschule, aber damals war natürlich das Dach noch nicht da”, beschreibt die Museumsleiterin die Eingangshalle. Ein Heiligenhauser Architekt baute ein Dach über den ehemaligen Schulhof, sodass auch dieser Raum als Ausstellungsort genutzt werden kann.

,,Wir suchen engagierte Jugendliche, um unseren Social Media Bereich auszubauen und anderen Jugendlichen zu zeigen, dass Geschichte nicht unbedingt langweilig sein muss”, sagt Monika Voß. Aktuell arbeiten vor allem Rentner über 60 Jahren in dem Museum. Jugendliche sollen frische Ideen einbringen und das Museum bekannter machen.

Bei Fragen zur Arbeit im Museum Abtsküche steht Monika Voß unter Tel. 02056/68687 oder info@museum-abtskueche.de zur Verfügung.

Zum Museum

  • Das Museum, Abtskücher Straße 37, hat im Moment pandemiebedingt geschlossen, öffnet jedoch im März wieder.
  • Samstags von 13 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 17 Uhr kann man das Museum Abtsküche besuchen.
  • Am Sonntag, 27. März, erwartet die Besucher ein Frühlingsmarkt in dem Museum. Im April findet eine Sonderausstellung rund um das Thema ,,Interessante Momente der Stadtgeschichte - von 1897 über 1947 bis heute" statt.
Museumsleiterin Monika Voß erweckt den Tante-Emma-Laden zum Leben. | Foto: Sarah Schroeder
Das alte Klassenzimmer ist besonders bei Grundschülern beliebt. | Foto: Sarah Schroeder
Autor:

Sarah Schroeder aus Heiligenhaus

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