Wenn‘s in der kleinen Kirche klingelt...

Martin Schwagereit hat einen Opferstock in Form der Evangelischen Kirche in Tönisheide gebaut. Der Finanzkirchmeister setzt auf die Spendenbereitschaft der Gottesdienst- und Kirchenbesucher, um die Sanierung der jahrhundertealten Kirche stemmen zu können. | Foto: Ulrich Bangert
  • Martin Schwagereit hat einen Opferstock in Form der Evangelischen Kirche in Tönisheide gebaut. Der Finanzkirchmeister setzt auf die Spendenbereitschaft der Gottesdienst- und Kirchenbesucher, um die Sanierung der jahrhundertealten Kirche stemmen zu können.
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Mit einem Modell der Kirche hofft die Tönisheider Kirchengemeinde auf möglichst viele Spenden zur Sanierung des Gotteshauses. Martin Schwagereit bastelt gerne, da lag es nahe, dass der Presbyter der Evangelischen Kirchengemeinde Tönisheide ein Modell seiner Kirche entstehen ließ.
Das Besondere an diesem gelungenen Nachbau ist ein Schlitz im Dach: Es handelt sich um einen originellen Opferstock, um Geld für die Sanierung zu sammeln. Das Sammelgefäß lädt im Foyer die Gottesdienst- und Kirchenbesucher ein, sich an den Kosten der dringend notwendigen Sanierung zu beteiligen. Eine weitere Besonderheit ist die Tatsache, dass für Barspenden eine Quittung ausgestellt wird. Neben dem Modell liegen kleine transparente Tüten und ein Kugelschreiber aus. „Wer ab einer Spendensumme von zehn Euro seinen Namen und seine Adresse auf das Tütchen schreibt, bekommt eine Spendenquittung zugestellt“, verspricht Martin Schwagereit, der als Finanzkirchmeister die Kosten der Sanierung stemmen muss.
Zu tun gibt es an der kleinen Kirche, die im Jahr 1448 erstmals urkundlich erwähnt wurde, genug. Sehr wahrscheinlich ist das Gotteshaus noch älter, die Fundamente werden auf das 12. Jahrhundert datiert, mit der Bergischen Synode von 1589 bekannte man sich zum „neuen Glauben“.
Vorrangig sind die Arbeiten zur Substanzerhaltung. So dringt Feuchtigkeit von unten ins Mauerwerk, die Drainage muss erneuert werden, sowie der gesamte Anstrich. „Bei der letzten Renovierung 1974 hat man Kunstharzfarben verwendet, heute würde man offenporige Anstriche bevorzugen“, weiß Martin Schwagereit.
Eine weitere große Sanierung des denkmalgeschützten Gotteshauses erfolgte um das Jahr 1900, schon damals hatte der Landeskonservator ein Wörtchen mitzureden. Der empfahl den Tönisheider Protestanten: „Reißt das Ding ab und baut was Neues“, wie Kirchbaumeister Stefan Kaczmarek weiß, der darauf verweist, dass es wichtig ist, zuerst Maßnahmen zu treffen, um die Bausubstanz zu erhalten.
Daneben soll im nächsten Jahr der Innenraum der Kirche renoviert werden. Neben einem neuen Anstrich sind neue Fenster geplant, die jetzigen stammen aus der Nachkriegszeit. Ein Künstler hat bereits neue Entwürfe hierfür vorgestellt.
Kirchbaumeister Stefan Kaczmarek hofft sehr auf Mittel aus dem Denkmalförderungsprogramm: „Die Gespräche diesbezüglich laufen.“ Das Gesamtvolumen wird auf rund 300.000 Euro geschätzt. „Wir haben die Kosten bewusst etwas höher angesetzt, man weiß ja nie, was so ein altes Gebäude an Überraschungen bereit hält“, zeigt sich Stefan Kaczmarek vorsichtig.

Autor:

Ulrich Bangert aus Heiligenhaus

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