„Habt Dank, Ihr Freunde“

Verlassen die große Bühne: Die Sänger des MGV Heimatklänge wollen künftig nur noch im kleinen Kreis auftreten. | Foto: Ulrich Bangert
  • Verlassen die große Bühne: Die Sänger des MGV Heimatklänge wollen künftig nur noch im kleinen Kreis auftreten.
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Zu seinem letzten großen Konzert hatte der Männergesangverein „Heimatklänge“ in die Aula des Immanuel-Kant-Gymnasiums eingeladen. Doch der 1911 gegründete Verein wird sich nicht auflösen: „Wir werden nur noch kleinere Veranstaltungen entsprechend dem Alter unserer Sänger durchführen“, kündigte der Vorsitzende Gerd Schlupkothen an.

Einst waren Männergesangvereine im Bergischen sehr populär, doch seit Jahrzehnten gibt es kaum Nachwuchs, die Freizeitinteressen haben sich stark verändert. Während sich einige Vereine für Popmusik und Musicaldarstellungen geöffnet haben, wollten das die Männer der Heimatklänge nicht. „Es ist unser Wunsch und Wille, dass das, was über 100 Jahre gepflegt wurde, weiterhin aufgeführt wird“, so Gerd Schlupkothen.
Unter dem Motto „Habt Dank, ihr Freunde“ standen 33 Sänger auf der Bühne und erfreuten 460 Zuhörer mit klassischer Männergesangsliteratur, beginnend mit der „Nachtigall“ von Franz Schubert. Die besonderen Leckerbissen für Freunde der Chormusik gab es zum Ende des Konzerts mit Melodien aus Opern von Mozart und Verdi, hier mit dem immer wieder gern gehörten „Chor der Gefangenen“ aus „Nabucco“.

Seit dem Festkonzert zum 100-jährigen Bestehen ist dem Heiligenhauser Publikum der Düsseldorfer Sakura-Chor ein Begriff, und auch diesmal setzten die japanischen Sängerinnen mit ihrem exotischen Gesang eine besondere Note. Für ein Lied hatten die Heiligenhauser sogar japanisch gelernt, zusammen wurde die Heimat besungen – wie passend. Seit 20 Jahren tritt auch der Mönchengladbacher Bass-Bariton Thomas bei den Heimatklängen als Solist auf, der diesmal durch Lothar Welzel am Klavier begleitet wurde.

„Wir hatten Erfolg und es hat Spaß gemacht“, resümierte der Sängerchef und freute sich über ein dankbares Publikum, das den Sängern und dem Chordirektor Michael Smetten drei Zugaben abverlangte.
Die Heimatklänge, die sich vor 104 Jahren aus dem Katholischen Gesellenverein heraus gründeten und deshalb den Nazis suspekt waren, führen ihr Vereinsleben künftig ganz normal weiter: Freitagabends wird weiterhin im Heiligenhauser Ratskeller geprobt und die obligatorische Mitgliederehrung ist für den nächsten Monat angesetzt.

Autor:

Lokalkompass Niederberg aus Velbert

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