14.000 Zuschauer jubelten 31 Teilnehmergruppen entgegen
Heljenser Narren feierten ausgelassen und friedlich

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„Ich weiß nicht, wie die Heiligenhauser das machen, dass sie immer gutes Wetter haben“, fragte sich die Velberter Karnevalsprinzessin Jessie I.

Während die Velberter wegen der Sturmwarnungen um die Durchführung ihres Rosenmontagszuges bangen mussten, hatten die Heiligenhauser wieder großes Glück: Am Morgen des Nelkensamstags war das Wetter noch mies, am Mittag wurde es sogar teilweise sonnig, als der Zug durch war, setzte Nieselregen ein. Die Polizei schätzte, es waren rund 14.000 Zuschauer, die den 31 Teilnehmergruppen zujubelten, welche sich wieder aller größte Mühe mit ihren Auftritten gemacht hatten.

„Wo kommt ihr denn her? Aus Schlumpfbügel – bitte sehr!“ Die Kindertagesstätte Isenbügel beantwortete so als blaue Wichtel die alte Frage, wo denn die Schlümpfe herkommen. Ganz niedlich waren die Mickey Mäuse, die von dem Montessori-Kindergarten St. Josef auf die Strecke geschickt wurden. Der Nassenkamper Kumpanei war anzusehen, dass der Wagen, der das Dschungelcamp persiflierte, mit der Unterstützung eines Gartenbauunternehmens entstand. Das Team der Krankenpflege Kniebler sah sich im Pflegenotstand gefangen.
„2019 wird das Jahr der Kräne“, hatte der Bürgermeister angekündigt. Die DLRG kam mit einem selbstgebauten Kran angefahren und mahnte den Bau eines neuen Bades an. Das Team des Heljensbades war da einen Schritt weiter und stellte das Bad 2.0 mit karibischem Flair vor. Die Mitglieder der Musikalischen Holding "Frohsinn", der älteste Verein der Stadt, waren als Fischer auf Stimmenfang unterwegs. Und der Turnverein Heiligenhaus, der in diesem Jahr das 150-jährige Bestehen feiert, machte Werbung für den Sport, die Kanu-Abteilung schob ein Boot über die Hauptstraße. Die Freiwillige Feuerwehr Heiligenhaus wurde ebenfalls 1869 gegründet. Die Jugendfeuerwehr hatte sich so verkleidet, wie man seinerzeit vielleicht durch das dörfliche Heljens ging.

Hotspott des närrischen Brauchtums

Den Schlusspunkt des närrischen Reigens bildeten die Heljens-Jecken, denen es gelang, innerhalb von vier Jahren aus dem weißen Fleck auf der karnevalistischen Landkarte einen Hotspott des närrischen Brauchtums zu machen. Als kleine Überraschung präsentierten sie das Heiligenhauser Dreigestirn, das allerdings nicht aus Prinz, Bauer und Jungfrau bestand, sondern aus Bürgermeister Michael Beck, seinem Stellvertreter Heinz-Peter Schreven und dem ehemaligen Bürgermeister und jetzigem Staatssekretär Dr. Jan Heinisch.

Am Ende der Veranstaltung strahlte Polizeichef Heinrich Röhr, der 16 Beamte im Einsatz hatte. „Alles friedlich, es gab keine besonderen Vorkommnisse, abgesehen von zwei internistischen Vorfällen: Einmal eine Unterzuckerung und einmal Luftnot, aber den Personen ging es gleich wieder besser.“ Unter den Besuchern waren etliche aus der Nachbarstadt. „Der Velberter Zug ist nicht mehr schön, es gibt so viele Jugendliche, die betrunken Randale machen“, bemängelte ein Velberter, dessen Tochter vor zwölf Jahren Prinzessin in der Schlossstadt war.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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