CDU Hemer wurde 70: "Wir brauchen Europa!"

Paul Stehle (2.v.l.) ist der erste Preisträger des neuen Konrad-Adenauer-Ehrenpreises der CDU Hemer. Verliehen wurde die Auszeichnung durch Wolfgang Römer (li.), den Vorsitzenden Martin Gropengießer (2.v.r.) und Holm Diekenbrock in Anerkennung für sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement in der Stadt Hemer.
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  • Paul Stehle (2.v.l.) ist der erste Preisträger des neuen Konrad-Adenauer-Ehrenpreises der CDU Hemer. Verliehen wurde die Auszeichnung durch Wolfgang Römer (li.), den Vorsitzenden Martin Gropengießer (2.v.r.) und Holm Diekenbrock in Anerkennung für sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement in der Stadt Hemer.
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"Christen müssen versuchen, in einer Partei Christ zu sein." In seiner Begrüßung erinnerte Hemers CDU-Vorsitzender Martin Gropengießer nochmals an das Hauptmotiv der Gündungsväter, die am 5. März 1946 die Hemeraner CDU aus der Taufe hoben.

Zum Festakt anlässlich des 70-jährigen Bestehens konnte er am Dienstagabend im Alten Casino über 100 Gäste aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft begrüßen, darunter auch den Bundesvorsitzenden der Jungen Union Paul Ziemiak sowie Hemers früheren Bürgermeister Michael Esken.
In seinem Grußwort wies auch Paul Ziemiak nochmals auf die Beweggründe der CDU-Gründung in Hemer und ganz Deutschland vor 70 Jahren hin: "Die Gründer hatten ihre Lehren aus dem Zweiten Weltkrieg gezogen und wollten eine neue Zukunft für Hemer und Deutschland unter dem Motto ,Nie wieder Krieg'."
Die Festrede blieb Prof. Dr. Bernhard Vogel, ehemaliger Ministerpräsident in Rheinland-Pfalz und in Thüringen, nach 1974 bereits zum zweiten Mal nach Hemer gekommen, vorbehalten. Auch der 84-Jährige beschäftigte sich zunächst mit den Anfängen der CDU im Nachkriegsdeutschland. "Man wollte damals eine Partei neuen Typs gründen und eine Union mit ausgestreckter Hand schaffen." Die Wurzeln der CDU seien von jeher das christlich Soziale, das freiheitlich Liberale und das Wertkonservative gewesen. Anschließend machte Dr. Bernhard Vogel deutlich, was denn soziale Marktwirtschaft bedeute. "Erst kommt der Mensch und dann der Staat und eben nicht: ,Entscheide Du, Staat, was ich zu tun und zu lassen habe.'" Denn jeder sei zunächst mal für sich selbst verantwortlich und der Staat helfe einem lediglich dabei. "Die zentralistischen Zeiten waren nämlich keine glücklichen für Deutschland."
In Deutschland 2017 könne wohl keiner leugnen, dass es den Menschen gut gehe, so Dr. Bernhard Vogel. Dennoch mache sich gerade immer mehr Angst und Sorge vor der Zukunft in der Bevölkerung breit. Und das wieder bereite ihm persönlich Sorge, denn genau das sei das Thema, das sich rechtspopulistische Parteien zunutze machen. "Deshalb müssen wir uns zwar nicht mit solchen Partei an sich beschäftigen, aber wir müssen uns um die kümmern, die sie wählen." Mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung riet Dr. Vogel den Anwesenden dann zu Wachsamkeit, aber auch zu Gelassenheit im Umgang mit der AfD.
Ein weiteres Thema der Festrede war die aktuelle Flüchtlingsproblematik. "Unser Asylrecht darf auf keinen Fall geleugnet werden, aber alle, die kommen, müssen sich an unsere Hausordnung ,Grundgesetz' halten", lautete Dr. Vogels Forderung, "Integration setzt voraus, das wir integrieren, aber auch, dass sich die, die kommen, auch integrieren lassen."
Im letzten Teil bekannte sich der CDU-Politiker ohne Wenn und Aber zu Europa. "Wir brauchen Europa, denn Europa heißt Frieden.... in Deutschland". Außerdem gäbe es keine Alternative zur EU, die sich allerdings wieder auf ihre ursprünglichen Aufgaben besinnen müsse. "Wenn wir wirtschaftlich in der Welt wettbewerbsfähig bleiben wollen, geht das mit Sicherheit nicht als 80 Millionen Deutsche, wohl aber als 500 Millionen Europäer."

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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