Religiöser Extremismus - Pilotprojekt an der Hauptschule Letmathe

Pilotprojektleiter Jürgen Lensing von der Abteilung Kinder- und Jugendschutz der Stadt Iserlohn, Christian Diehl, Klassenlehrer der 9a, und Theaterpädagogin Sinem Aslan (v.l.).
 Foto: Greitzke
  • Pilotprojektleiter Jürgen Lensing von der Abteilung Kinder- und Jugendschutz der Stadt Iserlohn, Christian Diehl, Klassenlehrer der 9a, und Theaterpädagogin Sinem Aslan (v.l.).
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Projekt der Hauptschule Letmathe geht in zweite Runde

Eltern, aber auch viele Lehrkräfte erleben sich häufig hilflos und wissen nicht, wie sie Jugendlichen, die sich intensiv mit dem Islam beschäftigen und dadurch gegebenenfalls einer potenziellen Gefahr ausgesetzt sind, begegnen können.

Von Kirsten Greitzke

Letmathe. Um Prävention anzusetzen, bedarf es, wie es die Hauptschule Letmathe vormacht, eines Projektes. Dessen Leiter Jürgen Lensing (Stadt Iserlohn, Kinder- und Jugendschutz) und Theaterpädagogin Sinem Aslan (Dortmunder Beratungsstelle „Wegweiser") haben deshalb in Zusammenarbeit mit Mitarbeitern des NRW-Innenministeriums an der Hauptschule Letmathe ein Präventionsprojekt auf die Beine gestellt.
Schülerinnen und Schüler ab der 9. Klasse werden dabei Hintergrundinformationen zum Thema „extremistischer Salafismus“ vermittelt. Das Projekt startete Ende 2017 und die positive Bewertung, so Schulleiter Ulrich Bödingmeier, gab nun Anlass zu einer Fortsetzung. Aktuell wird das zweite Projekt durchgeführt im Rahmen von jeweils zehn bis elf Unterrichtsstunden.
Mit Filmmaterial über den Islam allgemein, aber auch rechts- und linksextremistische Bewegungen, Videos und Rollenspielen wird den Jugendlichen die Thematik näher gebracht, um ihnen zu zeigen, wo die Gefahren liegen. Weitere Ansatzpunkte sind das Aufzeigen der Unterschiede zwischen dem Islam und dem Islamistischen Staat (IS), die geschichtlichen Ursprünge des Islams und die Abgrenzung vom Salafismus.
Außerdem wird der Begriff "Dschihad" erklärt und auf seine eigentliche Bedeutung „Anstrengung, Kampf, Bemühung, Einsatz" im Gegensatz zum „Heiligen Krieg“ hingewiesen.
Aufklärung und "das Miteinander" verschiedener Religionen - diese Wegweiser sollen den jungen Menschen mit ins Leben gegeben werden. Wie wichtig dabei ein Rollenspiel sein kann, welches mit den Schülern durchgespielt wird, zeigt Sinem Aslan auf: „Wir kräftigen mit unseren Rollenspielen die Dynamik und Verantwortung“. Der stille Dialog, das Sprechen über die Gefahren des Internets, Social Media, aber auch über Schule und Moscheen ist ein weiterer wichtiger Faktor. Schließlich sollen die jungen Menschen frühzeitig ein Gerechtigkeitsempfinden und das nötige Selbstwertgefühl bekommen. um eventuellen radikalen Strömungen selbstbewusst zu begegnen.

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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