Altes Fachwerk erstrahlt in neuem Glanz

Ingo Graumann (li.) und Steffen Müller vor dem frisch und komplett restaurierten Fachwerk ihrer Anwaltskanzlei am Iserlohner Marktplatz. Foto: Schulte
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Ingo Graumann ließ die Fassade seiner Kanzlei aufwendig sanieren

"Als wir dieses Haus gekauft haben, haben wir sicherlich eines der ältesten Gebäude Iserlohns erworben", berichtet Arbeitsrechtler Ingo Graumann mit gewissem Stolz, "das genaue Baudatum ist unbekannt, aber es wird vermutet, dass das Haus bereits um 1762 errichtet wurde." Zudem gehört es zu den ganz wenigen echten Fachwerkhäusern in der Iserlohner Innenstadt, die bis heute erhalten geblieben sind.

Von Christoph Schulte

Iserlohn. Und auch am Haus in der Von-Scheibler-Straße nagte zuletzt mächtig der Zahn der Zeit. Also bestand dringender Sanierungsbedarf. Feuchtigkeit hatte sich im Fachwerk breitgemacht und außerdem wölbte sich die Außenwand scheinbar bedrohlich nach außen. "Das ist aber für alte Fachwerkhäuser völlig normal" erläutert Ingo Graumann, der sich in den vergangenen Monaten auch zu einem Fachwerk-Experten gemausert hat. Dennoch war es an der Zeit zu reagieren, "denn am Fachwerk war wohl in den letzten 30 Jahren nichts gemacht worden."
Ingo Graumann rief den Iserlohner Architekten Walter Ebeling zu Hilfe. Der machte sich ans Werk, untersuchte zunächst einmal die Statik des Gebäudes und erstellte ein umfassendes Gutachten für die notwendigen Sanierungsmaßnahmen. "Natürlich bestand für uns auch die Alternative, das Fachwerk durch eine moderne Fassade zu ersetzen", erinnert sich Graumann, doch gemeinsam mit seinem Anwaltskollegen Steffen Müller entschied er sich dazu, das vorhandene Fachwerk aufwändig zu restaurieren und so den Charakter des Gebäudes zu erhalten. Der nächste Schritt war ebenso schwierig, denn es galt, Handwerker mit fundiertem Fachwerk-Wissen zu finden. "Und da wurden wir mit Hilfe von Walter Ebeling erst in den neuen Bundesländern fündig", resümiert Ingo Graumann, "mit der Arbeit des beauftragten Unternehmens waren wir am Ende aber hochzufrieden. Die Jungs verstanden wirklich ihr Handwerk." Die teilweise 300 Jahre alten Eichenbalken wurden komplett restauriert, die Zwischenräume des Fachwerks zunächst komplett freigelegt und dann traditionell wieder in mühevoller Handarbeit mit einer Mischung aus Lehm und Stroh verfüllt." Aus den zunächst anvisierten zwei Monaten Bauzeit wurden schließlich - auch aufgrund des widrigen Wetters - vier. Doch das Ganze hat sich gelohnt, denn nun erstrahlt das alte Fachwerk in neuem schwarz-weißen Glanz und "hält jetzt für weitere 200 Jahre", wie Ingo Graumann abschließend mit einem Schmunzeln bemerkt. Ingo Graumann (li.) und Steffen Müller vor dem frisch und komplett restaurierten Fachwerk ihrer Anwaltskanzlei am Iserlohner Marktplatz. Foto: Schulte

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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