Radtour der Industriekultur
Unterwegs im Ruhrpott an einem Herbsttag

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Was macht man an einem schönen Herbsttag im Ruhrgebiet?
Die einen sagen so – die andern steigen auf's E-Bike.

Also ab auf's Rad und von Herne Süd aus ab Richtung Bochum.
Der erste kurze Stopp ist das Bergbaumuseum in Bochum. Ein Industriedenkmal mit Schaubergwerk und begehbarem Fördergerüst.

Dann wieder aufsteigen und es geht weiter zur Jahrhunderthalle.
Mit dem angrenzenden Westpark ist hier ein tolles Areal zum Entspannen und Genießen.
Und zur jetzigen Jahreszeit einfach toll in diesen Herbstfarben :-)

Von der Jahrhunderthalle ab auf die Erzbahntrasse. Über die 130m lange Brücke „Erzbahnschwinge“ geht es vorbei am Förderturm der Zeche Carolinenglück. Weiter bis zur ersten Pause bei Holgers Erzbahnbude – hier gibt es in der Radsaison und bei gutem Wetter immer ein kaltes oder warmes Getränk und im Notfall auch Werkzeug für's Rad. Klare Empfehlung :-)

Und der Weg geht weiter über den Wissenschaftspark in Gelsenkirchen zum Landschaftspark Mechtenberg. Man fühlt sich hier wirklich wie in einem Park inmitten der Natur. Es gibt Aussichtspunkte für einen schönen Rundumblick.
Auf einer renaturierten Altlastendeponie steht das „Klangfeld der Steine am Mechtenberg“. Es besteht aus vier Basalt-Klang-Stelen, die den Wind einfangen und in Geräusche umwandeln.

Jetzt geht es weiter über die 103m lange Mechtenberg-Stahlbrücke zur Zeche Bonifacius.

Ein wunderschöner Förderturm, an der Seite von Backsteinbauten. Die Gebäude werden heute als Restaurant und als Industriekultur-Hotel genutzt. In der warmen Jahreszeit ist hier auch ein Biergarten, der zur Pause einlädt.

Wieder auf's Rad und wir fahren weiter auf dem Zollvereinsweg. Schön gemacht, fernab von Straßen.
Und erneut ein Stück Industriekultur an unserer Route. Die Schachtanlage 3/7/10 gehört zur Zeche Zollverein, die nur wenige hundert Meter entfernt ist.

Es ist schon interessant, wieviel von unserer alten Industrie erhalten wird.
Ich versuche mir immer vorzustellen, wie das an diesen Radwegen vor fünfzig Jahren wohl ausgesehen hat.

Unser nächstes Ziel ist die Schurenbachhalde in Essen-Altenessen. Die Halde wurde von der Zeche Zollverein zur Lagerung von Abraum genutzt und ist am höchsten Punkt 86m hoch.
Auf der höchsten Fläche steht die 15m hohe „Bramme für das Ruhrgebiet“. Es gibt hier eine tolle 360 Grad Rundumsicht.

Langsam wird es Zeit für den Rückweg. Entlang am Rhein-Herne-Kanal, ein sehr schön zu fahrender Fuß- und Radweg, immer mit einem Auge auf dem Kanal, seiner Schifffahrt und den Brücken.
Eine der schönsten Brücken ist sicher die Doppelbogenbrücke am Nordsternpark. Sie ist 110 Meter lang und ihre markante rote Lackierung ist weithin zu sehen. Links im Bild ist das Amphitheater zu sehen. Eine Outdoor-Bühne, die direkt am Kanal gelegen ist und für maximal 6100 Zuschauer Platz bietet. Die Stimmung bei Konzerten ist hier wirklich einzigartig.

Und weiter am Kanal Richtung Herne.

An der Schleuse Gelsenkirchen wechseln wir vom Rhein-Herne-Kanal auf den Emscher-Radweg.
Mittlerweile ist die Emscher zum Teil renaturiert und seit 2021 abwasserfrei.
Radwege wurden neu angelegt und so ist der Weg sehr angenehm zu fahren.

Wir fahren am „Ball“ vorbei. Ein Gasbehälter, der vom Gelsenkirchener Künstler Rolf Glasmeier 1985 in ein sattes Blau mit gelben Punkten und roten Füßen verwandelt worden ist.
So ist „Ball“ ist weithin gut sichtbar.

Wir wechseln zurück auf den Radweg am Rhein-Herne-Kanal.
Vorbei geht es an der Kanalbrücke „Grimberger Sichel“. Sie ist 141 Meter lang und führt über den Rhein-Herne-Kanal. Es ist wieder eine reine Rad- und Fußgängerbrücke.

Diese schöne Radtour neigt sich dem Ende zu. Eine Abendstimmung zum Ausklang des kleinen Berichts. Es waren knapp 63 Kilometer durchs Ruhrgebiet auf den Spuren unserer Industriekultur. Ich wollte diesen Bericht erst „Tour der 1000 Brücken“ nennen. So viele alte Trassen mit Brücken, so viele Radwege – und so viel Spaß.
Klare Empfehlung, dies nachzumachen.

Autor:

Günter Pfannenstein aus Herne

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