Von toten Blondinen und ahnungslosen Nonnen

Bücher für jedes Wetter halten Elisabeth Röttsches (rechts) und Inga Husemann parat. WB-Foto: Detlef Erler
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  • hochgeladen von Bernhard W. Pleuser

Der Himmel hat sich dunkel verfärbt, es regnet, blitzt und donnert oder die Sonne lächelt, und der Liegestuhl lädt ein: Welche Kapriolen das Wetter auch immer schlägt: Bücher lesen geht immer. Buchhändlerin Elisabeth Röttsches und ihre Kollegin Inga Husemann halten ein paar Tipps parat.
Wer Spannung liebt, greift vielleicht zu Jussi Adler-Olsen: Erlösung. Der dänische Autor schickt zum dritten Mal seinen Kommissar Carl Mørck auf Tour, den anfangs niemand ernst nimmt. Er entdeckt den mit Blut geschriebenen Hilfeschrei zweier Jungen in einer Flaschenpost. Offenbar das letzte Lebenszeichen. Bald steht fest: Der Täter läuft immer noch frei herum. Inga Husemann fasziniert, „dass der Fall aus quasi gar nichts gelöst wird“.
Der Federmann von Max Bentow beeindruckt sie vor allem wegen des Ermittler-Teams: „Da ist der manisch-depressive Kommissar Nils Trojan, der von der vielschichtigen Psychologin Jana Michels unterstützt wird. Zwischen den beiden knistert es heftig.“ Die Dialoge seien zudem „schnell und peppig“. Und der Fall? Ein seelisch Kranker bringt Frauen mit langen blonden Haaren um, platziert anschließend tote, gerupfte Vögel auf ihren nackten Körpern.
Elisabeth Röttsches mag Eine Frage der Höflichkeit von Amor Towles. „Ein eleganter Roman in feiner Sprache aus dem New York der dreißiger Jahre, der die Stimmung der Zeit einfängt und ungewöhnliche Charaktere darstellt.“ Zwei Provinzschönheiten und ein charmanter Trinker wollen zur Welt der Reichen gehören. Bis das beschwingte Dreiecksverhältnis jäh durch einen Unfall beendet wird.
Literarische Erzählungen, die unter die Haut gehen, hat nach Ansicht von Elisabeth Röttsches Alice Munro geschrieben. In Zu viel Glück formt sie „psychologisch tiefgründig und mit sprachlicher Meisterschaft ihre Beobachtungen zu außergwöhnlichen Geschichten“. Munro widmet sich Helden, die das Maß an Glück nie richtig treffen. Sie kennen die Last ungeschriebener Briefe und sie wissen, wie es sich anfühlt, wenn man den Mann, der die gemeinsamen Kinder getötet hat, in der Anstalt besucht. Munro gilt bereits seit Jahren als Kandidatin für den Literatur-Nobelpreis.
„Locker, leicht und charmant“ (Röttsches) kommt Allmen und der rosa Diamant von Martin Suter daher. Es geht um Edelsteine, Hoch- und Tiefstapler – und viele Millionen. Suter ist gelernter Werbetexter und GEO-Autor. Er hat zahlreiche Romane sowie Drehbücher für Film und Fernsehen verfasst.
Wer historische Romane liebt, wird in dem 861-Seiten-Epos von Richard Dübell fündig werden. Der Autor gräbt eine packende Geschichte aus dem 13. Jahrhundert aus: Die Pforten der Ewigkeit. Seit dem Tod von Friedrich II. ist das Reich in Aufruhr. Nur einer kennt das letzte Geheimnis des Kaisers: Rogers de Bezers. Ausgerechnet seine Unterstützung nimmt eine Zisterzienserin in Anspruch, um ein prächtiges Kloster bauen zu können. Sie ahnt nicht, was Rogers und seine Freunde zu ihr geführt hat . . .
So, jetzt kann jedes mögliche Wetter kommen; Sie sind versorgt – oder ?!

Autor:

Bernhard W. Pleuser aus Essen-Kettwig

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