Gedenkveranstaltung am Shoah-Mahnmal
Als in Herne Synagogen brannten

Am 9. November erinnern sich die Menschen am Shoah-Mahnmal an die Reichspogromnacht und viele brennende Synagogen in Herne. | Foto: Bernfried Obst
  • Am 9. November erinnern sich die Menschen am Shoah-Mahnmal an die Reichspogromnacht und viele brennende Synagogen in Herne.
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Im Bündnis wollen die DGB-Geschichtswerkstatt, das Unterrichtsfach "Kohlengräberland" der Erich-Fried-Gesamtschule (EFG), das Projekt „Schule mit Courage – Schule ohne Rassismus“, der Förderverein „Mahn- u. Gedenkstätte Polizeigefängnis Herne e.V.“ und das "Bündnis Herne" am Dienstag, 9. November, am Shoah-Mahnmal, Willi-Pohlmann-Platz, wieder der NS-Opfer gedenken und an die Gräueltaten in der Reichspogromnacht 1938 in Herne erinnern. Einen besonderen Stellenwert hat in diesem Jahr der gemeinsame Einsatz für einen Lern- und Gedenkort im Zellentrakt des ehemaligen Polizeigefängnisses im Hof des aktuell zum Verkauf stehenden Polizeipräsidiums.

Vor 83 Jahren brannten in Herne Synagogen, wurden Menschen mit jüdischem Glauben erniedrigt, ausgeraubt, verfolgt, gequält und ermordet. Mehr als 400 jüdische Mitbürger, über 1.700 ausländische Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene, zahlreiche politische und religiöse Nazi-Gegner, Sinti und Roma, Behinderte, Emigranten und Widerstandskämpfer, aber auch 1.500 Bombenopfer des von den Nazis entfachten Weltkrieges dürfen, nach Meinung der Veranstalter nicht vergessen werden.

Viele Naziopfer waren von 1933 bis 1945 im ehemaligen Polizeigefängnis Herne inhaftiert und wurden von hier auf Transport in Zuchthäuser und Vernichtungslager geschickt. Insofern wollen die Veranstalter die diesjährige Manifestation auch als Unterstützung für die Forderung nach der Einrichtung eines ständigen Lern- und Gedenkortes im ehemaligen Polizeigefängnis verstanden wissen. Herne braucht einen historischen Ort, wo aktives Erinnern an die Nazi-Barbarei mit dem heutigen Einsatz für Demokratie und Menschenwürde verbunden wird. Dafür bietet sich das nahezu im Originalzustand erhaltene, ehemalige Polizeigefängnis, wie kein anderes Gebäude an.
Treffpunkt ist um 10 Uhr am Shoah-Mahnmal hinter dem Kulturzentrum beziehungsweise der Stadtbücherei. Hier werden  – nach einer Schweigeminute - Rosen für die jüdischen Opfer abgelegt. Um 10.15 Uhr beginnt der Schweigemarsch am Rathausplatz vorbei über die Freiligrathstraße zum Mahnmal an der Bebelstraße, gegenüber der Post. Gegen 10.30 Uhr folgt die Kranzniederlegung am Mahnmal zu Ehren der Opfer des Nazi-Terrors. Es sprechen Schüler des Kohlengräberland-Projekts der EFG und Rolf Dymel vom Förderkreis Mahn- u. Gedenkstätte Polizeigefängnis Herne. Veranstaltungsende ist gegen 11 Uhr.

Autor:

Stephanie Klinkenbuß aus Recklinghausen

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