Arbeiterwohlfahrt fordert Regelungen
Erzieher durch Omikron unter Druck

Marc Schaaf, Geschäftsführer der AWO Ruhr-Mitte, fordert Corona-Prämien für Mitarbeitende in der Kinderbetreuung. Ihre Arbeit gehöre ebenso wertgeschätzt wie die in Gesundheitsberufen. | Foto: AWO Ruhr-Mitte
  • Marc Schaaf, Geschäftsführer der AWO Ruhr-Mitte, fordert Corona-Prämien für Mitarbeitende in der Kinderbetreuung. Ihre Arbeit gehöre ebenso wertgeschätzt wie die in Gesundheitsberufen.
  • Foto: AWO Ruhr-Mitte
  • hochgeladen von Stephanie Klinkenbuß

Die Omikron-Welle trifft die Kitas hart: Die Zahl der infizierten Mitarbeitenden und Kinder sind in den vergangenen Wochen massiv gestiegen. Auch in der Betreuung in den Offenen Ganztagsschulen gilt es mittlerweile, oft zu improvisieren. „Unser Personal ist völlig überlastet, weil es die vielen Ausfälle auffangen muss“, sagt Marc Schaaf, Geschäftsführer der AWO Ruhr-Mitte.

Der Verband betreibt rund 30 Kitas in Bochum und Herne und ist dort zuständig für 23 Schulbetreuungen. Die Lage vor Ort sei kritisch. Vielerorts führen (Teil-)Schließungen zu Ausnahmezuständen. „Neben der Angst, sich anzustecken, ist es vor allem das Unverständnis der Eltern, das die Mitarbeitenden zunehmend unter Druck setzt“, betont Marc Schaaf. „Jetzt rächt es sich, dass es keine landeseinheitliche Regelung des Landes NRW im Umgang mit Schließungen gibt. Völlig unterschiedliche Vorgehensweisen der Gesundheitsämter führen zum Teil dazu, dass die Träger gezwungen sind, eigene Entscheidungen zu treffen und zu verantworten."

Landesregierung ohne Kontrolle

Die AWO Ruhr-Mitte fordert nun klare landesweite Kriterien zu Schließungen von Gruppen und Einrichtungen. „Die Kitas und Offenen Ganztagsschulen dürfen nicht sich selbst überlassen werden - die Landesregierung scheint hier vollends die Kontrolle über das Geschehen verloren zu haben.“ Auch mit Blick auf die Teststrategie fordert die AWO, auf das sich zuspitzende Infektionsgeschehen zu reagieren. Es brauche endlich eine landesweite Teststrategie plus flankierender Erweiterung der Laborkapazitäten. Falls das nicht realisierbar ist, sind auch flächendeckende, regelmäßige Lolli-Schnelltests in den Einrichtungen denkbar, um das Infektionsgeschehen besser regulieren zu können.

Wenn jetzt nicht gehandelt werde, dann sei mit einer Durchseuchung ganzer Einrichtungen zu rechnen. „Unsere Mitarbeitenden sind einer besonderen Gefährdungslage ausgesetzt, auch weil sie ohne Schutz von Masken mit den Kindern ihr Bestes geben. Ihre Arbeit gehört ebenso wie in den Gesundheitsberufen wertgeschätzt. Deshalb fordern wir eine durch das Land refinanzierte, besondere Corona-Prämie für Kräfte in den Kindertageseinrichtungen, in der Kindertagespflege und in den Offenen Ganztagsschulen“, erklärt Marc Schaaf.

Autor:

Stephanie Klinkenbuß aus Recklinghausen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

6 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.