Friedensgebete in Herne
Menschen stehen geschlossen gegen Hetze

Die Todesdrohungen gegen Pfarrerin Melanie Jansen rief mehrere hundert Menschen in Herne auf den Plan. Gemeinsam mit den Religionsgemeinschaften beteten sie für Frieden. | Foto: Evangelischer Kirchenkreis Herne
  • Die Todesdrohungen gegen Pfarrerin Melanie Jansen rief mehrere hundert Menschen in Herne auf den Plan. Gemeinsam mit den Religionsgemeinschaften beteten sie für Frieden.
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Nach den Drohungen gegen Pfarrerin Melanie Jansen im Anschluss an vergangene Ökumenische Friedensgebete waren mehrere hundert Menschen auf dem Europaplatz vor der Kreuzkirche versammelt. Sie alle waren gekommen, um wieder für den Frieden zu beten, ein Zeichen gegen eine Spaltung der Gesellschaft zu setzen und nicht zuletzt ihre Solidarität mit Melanie Jansen zu demonstrieren.

Unter den Teilnehmenden waren auch Vertreter aus dem Stadtrat mit Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda an der Spitze sowie Vertreter der Evangelischen Kirche von Westfalen. Pfarrer des Kirchenkreises Herne haben ebenso wie ihre katholischen Kollegen im Talar an der Andacht teilgenommen, um deutlich zu machen, dass die Vertreter beider Kirchen mit Melanie Jansen gemeinsam für ein friedliches Zusammenleben in der Stadt einstehen.

Pfarrerin Claudia Reifenberger, Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Herne, leitete die Andacht zusammen mit dem katholischen Pfarrer Meinolf Mika unter Beteiligung von Tuncay Nazim von islamischen Gemeinde Röhlinghausen. Thema war das Jesuswort "Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein“.

Blick in Pandemie neu ausrichten

„Woher kommt diese Wut, woher dieses Verlangen jemanden auszumachen, der schuld sein muss?“ Das fragte Superintendentin Claudia Reifenberger in ihrer Ansprache. Aufgeheizte Stimmung verleite dazu, einfache Antworten, Schuldige zu finden. Auch Jesus habe es mit einer aufgeheizten Stimmung zu tun gehabt, als der Mob von ihm forderte, eine Ehebrecherin angemessen zu bestrafen. Seine Aussage mitten in die aufgeheizte Stimmung - „Wer von euch ohne Schuld ist, soll den ersten Stein auf sie werfen“ - habe den Blick der Leute verändert. Sie seien gegangen, umgekehrt, wissend, dass keiner frei ist von Schuld.

Das Friedensgebet nannte sie eine „heilsame Unterbrechung, um den eigenen Blick neu zu justieren in der Pandemie“, sagte sie. „Damit wir neue Kraft empfangen können, Unrecht beim Namen zu nennen und uns einzusetzen für das Leben.“

Autor:

Stephanie Klinkenbuß aus Recklinghausen

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