Experten der Klinik für Gefäßchirurgie des Marien Hospital Herne setzen erstmals Stents in der unteren Hohlvene ein

Priv.-Doz. Dr. Dominic Mühlberger (l.), Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie des Marien Hospital Herne, und Patient Dirk Krysmanski bei der Nachsorgeuntersuchung im CT.  | Foto: St. Elisabeth Gruppe – Katholische Kliniken Rhein-Ruhr
  • Priv.-Doz. Dr. Dominic Mühlberger (l.), Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie des Marien Hospital Herne, und Patient Dirk Krysmanski bei der Nachsorgeuntersuchung im CT.
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Seit mehr als 10 Jahren hatte Dirk Krysmanski gesundheitliche Beschwerden: Offene Wunden an den Beinen und Probleme beim Laufen zählten zu seinem Alltag. Verursacht wurden die Symptome durch einen Verschluss der unteren Hohlvene. Behandelt wurde der 58-Jährige nun von Priv.-Doz. Dr. Dominic Mühlberger, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum, der dem Patienten zwei Stents eingesetzt hat.

Mit 19 Jahren wurde bei Dirk Krysmanski ein Blutgerinnsel, auch Thrombose genannt, in der unteren Hohlvene festgestellt. Die untere Hohlvene ist die stärkste Vene des Körpers, sie bringt sauerstoffarmes Blut aus dem Bauchraum, dem Becken und den Beinen zurück zum Herzen. Das Blutgerinnsel wurde damals operativ entfernt – jedoch nicht vollständig, sodass ein Teil in der Vene zurückblieb.

Jahrelange Beschwerden

Rund 20 Jahre später entwickelte Dirk Krysmanski zunehmend Beschwerden. „Ich hatte große Probleme beim Laufen, beim Rasenmähen musste ich schon nach einer Bahn eine Pause einlegen. Zudem hatte ich großflächige, schlecht verheilende Wunden an den Beinen“, berichtet der Familienvater. Dirk Krysmanski litt an einem postthrombotischen Syndrom. Dieses tritt zum Teil mehrere Jahre nach einer Thrombose auf und macht eine dauerhafte Kompressionstherapie mit Strümpfen notwendig.

Aufgrund der Wunden an den Beinen, die trotz konsequenter Kompressionstherapie immer wieder auftraten, war Dirk Krysmanski im vergangenen Jahr bei einem Wundzentrum in Behandlung, das ihm Priv.-Doz. Dr. Dominic Mühlberger, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie des Marien Hospital Herne, empfahl.

Diagnose im Marien Hospital Herne

Bei einer CT-Untersuchung im Marien Hospital Herne Ende 2022 konnte Priv.-Doz. Dr. Dominic Mühlberger dann die Ursache feststellen: „Auf den CT-Aufnahmen hat sich ein extrem langer Verschluss der unteren Hohlvene von ca. fünfzehn Zentimetern gezeigt. Vor der Verengung der Vene kam es bereits zu einer Blutstauung, einem sogenannten Aneurysma“, berichtet der Chefarzt. Durch die frühere Thrombose des Patienten hatte sich in der Vene Narbengewebe gebildet, das die Verengung verursachte. Dies hatte zur Folge, dass das Blut nur bedingt durch die Vene zurück zum Herzen fließen konnte und sich somit in den Beinen gestaut hat. Der erhöhte Druck in den Beinen führte dann zu den schlecht heilenden, offenen Wunden.

In einigen solcher Fällen sucht sich das Blut über Umwege z. B. über nebenliegende Venen einen Weg zurück zum Herzen. Dies war bei dem Bochumer jedoch nicht ausreichend der Fall, sodass ein Eingriff notwendig war, um den Verschluss mit Hilfe eines sogenannten venösen Stents zu öffnen.

Einsetzen der Stents

Während des Eingriffs im Marien Hospital Herne wurde die untere Hohlvene mit Hilfe eines Ballon-Katheters in verschiedenen Größen Schritt für Schritt auf gedehnt. Dieses Vorgehen ist wichtig, damit die Vene nicht verletzt wird oder einreißt, was lebensbedrohliche Folgen hätte. Nach der Öffnung wurden anschließend zwei Stents in die Vene eingesetzt, dadurch bleibt die untere Hohlvene nun dauerhaft geöffnet, sodass das Blut ungehindert aus den Beinen des Patienten zurückfließen kann.

Solch ein Eingriff an der unteren Hohlvene ist sehr selten, denn meist leiden Patienten unter einem Verschluss der Beckenvene. „Auch der Einsatz von venösen Stents ist in der Gefäßchirurgie noch ein relativ neues Phänomen. Venöse Stents haben, anders als Stents die in Blutgefäße z. B. am Herzen eingesetzt werden, einen größeren Durchmesser“, berichtet der Experte für Gefäßerkrankungen.

Mehr Lebensqualität nach dem Eingriff

Nach dem Eingriff war der 58-Jährige schnell wieder auf den Beinen. Bereits nach zwei Tagen konnte er das Krankenhaus verlassen. „Kurze Zeit später haben sich meine Beschwerden deutlich verbessert. Meine Wunden an den Beinen sind größtenteils gut verheilt und auch weitere Strecken kann ich wieder problemlos laufen“, freut sich Dirk Krysmanski über die gelungene Behandlung und seine wieder gewonnene Lebensqualität. Auch Priv.-Doz. Dr. Mühlberger bestätigt den Therapieerfolg bei der Nachsorgeuntersuchung ein paar Monate später: „Das Blut fließt ungehindert durch die untere Hohlvene. Auch das Aneurysma hat sich zurückgebildet.“

Autor:

St. Elisabeth Gruppe Katholische Kliniken Rhein-Ruhr aus Herne

Hospitalstraße 19, 44649 Herne
+49 2325 9862660
presse@elisabethgruppe.de
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