Ablenkung in der Corona-Krise
Pottsteine: Der Trend in Herten

Auch Leni (6) und ihre Mama gestalten seit einigen Wochen Steine und legen sie in Herten und Umgebung aus.
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  • Auch Leni (6) und ihre Mama gestalten seit einigen Wochen Steine und legen sie in Herten und Umgebung aus.
  • hochgeladen von Sara Drees

Ob beim Spaziergehen, auf der Radtour oder unterwegs mit den Kindern: Buntbemalte Steine sind der neueste Outdoor-Trend in Herten. Zwar gab es die sogenannten "Pottsteine" schon länger, doch mit Corona hat die Aktion noch einmal ordentlich an Mitmachern gewonnen.

"Wir sind keine professionellen Künstler - Spiel und Spaß stehen an erster Stelle", betont Yvonne Große aus Herten. Gemeinsam mit ihrem Sohn hat sie vor Kurzem das Steine-Fieber erwischt. "Ich kannte sie früher schon als Elbstones, hatte das aber fast vergessen. Als wir neulich dann unseren ersten Pottstein fanden, war das Interesse sofort wieder da", erinnert sie sich.

Gegen die Langeweile

Hinter der Aktion steckt die gleichnamige Gruppe "Pottsteine". Der Trend der „Painted Stones“ ist ursprünglich in den USA entstanden und erst vergangenes Jahr zu uns geschwappt. Hobbykünstler aus dem gesamten Ruhrgebiet haben sich seither über Facebook zusammengeschlossen. Ihre gemeinsame Leidenschaft: Sie bemalen Steine und verteilen sie an öffentlichen Orten. Dort werden sie von anderen gefunden, im besten Fall fotografiert und über das soziale Netzwerk geteilt, um dann vom Finder neu ausgelegt zu werden. Wer sich in ein Exemplar besonders verliebt, darf es natürlich auch gern behalten. Die Freude steht immer in Vordergrund. Allein die Untergruppe "Hertener Pottsteine" hat mittlerweile weit über 400 Mitglieder.
Für viele Stein-Freunde ist die gemeinsame Aktivität eine willkommende Abwechslung in der Corona-Zeit und zudem schöne Möglichkeit, mit anderen Hertenern kontaktlos in Verbindung zu bleiben. So finden sich auf den kreativ gestalteten Steinen oft nicht nur bunte Bildchen, sondern auch nette Grüße wie "Bleib gesund". Bei vielen besonders beliebt sich Ruhrgebietsmotive, außerdem regen Themenwochen zu neuen, kreativen Ideen an. Bemalt werden die Steine häufig mit Acrylfarbe, Pinsel und Klarlack, erlaubt ist aber alles, was funktioniert und gefällt. Wo sich passende Steine finden lassen? "Auf dem Zechengelände finden sich immer welche - oder auch am See", gibt Kathrin Werner hilfreiche Tipps. Sie selbst hat sich von ihrer Tochter mit dem Steine-Virus infiziert und zu zauberhaften Maus-Motiven inspirieren lassen.

Schlangen aus Steinen

An manchen Orten bilden sich sogar ganze Stein-Schlangen, so wie im Backumer Tal. Besonderheit dabei: Damit sie wachsen, sollten keine Steine daraus entfernt werden. "Ich finde hier fast jeden Tag neue Exemplare und die Schlange wird immer länger", freut sich Volker Predel, der dort mit einer befreundeten Künstlerin die ersten Exemplare unter dem Motto "Pottpudel" ausgelegt hat. Auch Lillith (8) fährt regelmäßig zur Augustaschule (Teilstandort der Süder Grundschule), um zu sehen, wie "ihre" Schlange wächst. "Sie möchte damit anderen in dieser schweren Zeit ein Lächeln mit auf Weg geben", so Mutter Yvonne Zachau. "Sei es, weil man seinen eigenen Stein irgendwann dort wiederfindet, andere Steine einfach toll findet oder dort auch auf neue Ideen fürs Bemalen stößt."
Für die Familie Große hat dieses kleine Hobby noch einen ganz besonderen Nebeneffekt: "Ich habe damit angefangen, damit mein Sohn ein besseres Augenmerk bekommt!", verrät Mama Yvonne. "Er ist ein Zappelphilipp und meist geht's ihm nicht schnell genug mit dem Hund oder dem Spazieren." Das hätte sich mit den Pottsteinen extrem verändert. "Jetzt, wo er die ersten Steine gefunden, selbst gemacht und ausgelegt hat, nimmt er alles im Wald anders wahr - entdeckt zum Beispiel auch eine Schnecke oder einen Specht."

Mitmachen:

Hat Sie auch das Steine-Fieber entdeckt? Bilder von Ihren bunten Kunstwerken können Sie nicht nur in den Sozialen Netzwerken teilen, sondern auch über Ihren Stadtspiegel! Senden Sie uns einfach Ihre Fotos einfach per Email an redaktion@stadtspiegel-herten.de - eine Auswahl davon werden wir in den kommenden Wochen veröffentlichen!

Autor:

Sara Drees aus Dortmund

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