"Bergbau-Aus wäre dramatisch": Prinz in Berlin

Thomas Prinz (43) setzt sich für den Erhalt der Arbeitsplätze im Bergbau im Vest ein. Foto: ST | Foto: Foto; privat
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Für den Erhalt des deutschen Bergbaus und gegen eine Laufzeitverlängerung deutscher Atomkraftwerke setzt sich Thomas Prinz ein. Am Montag war der Fraktionsvorsitzende der Hertener Linken und Betriebsrat des Bergwerks Auguste Victoria in Marl deshalb nach Berlin berufen: Er wurde als Sachverständiger beim Wirtschaftsausschuss des Deutschen Bundestages gehört.
„Mein Vorteil ist: Ich unterliege keinem Fraktionszwang“, so Thomas Prinz nach seinem Aufritt in Berlin im Gespräch mit dem Stadtspiegel.
Thomas Prinz hat sich vor dem Gremium dafür stark gemacht, dass - wenn es nach 2018 keinen Bergbau mehr geben sollte -, schon jetzt verstärkt für die heimische Region über Beihilfen und Innovation gesprochen und konkret entschieden wird, denn „2018 ist das viel zu spät“.
Als Kenner des Kreises Recklinghausen machte Prinz den Bundestagsabgeordnten deutlich, wie dramatisch sich das Aus für das Bergwerk Auguste Victoria in Marl auf die Region auswirken würde: „Der Bergbau bedeutet Arbeit für rund 8.600 Menschen im Vest und ist einer der größten Ausbilder im Kreis.“ Und der 43-Jährige unterstrich: „Von 25 aus dem Bergbau entlassenen Mitarbeitern findet nur einer eine neue Stelle.“
Prinz hatte im Vorfeld erklärt, er halte die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke in Deutschland grundsätzlich für falsch und fordert ein umfassend neues Energiekonzept. Steinkohle aus heimischer Förderung könnte einen Beitrag dazu leisten, „aber dazu benötigen wir einen lebensfähigen Sockel- beziehungsweise Referenzbergbau. Ein zweites Bergbaumuseum brauchen wir nicht. Dafür mache ich mich stark.“
Auf Benennung der Linken Bundestagsfraktion nahm Prinz am Montag in der öffentlichen Anhörung zum Gesetzesentwurf zur Änderung des Steinkohlefinanzierungsgesetzes Stellung. Eine Entscheidung über eine Änderung des Steinkohlefinazierungsgesetz dürfte der Bundestag in Kürze fällen.
Prinz: „Klima- und umweltpolitisch wäre ein Ende des deutschen Bergbaus 2018 sinnlos, für die Arbeitssicherheit weltweit ebenso kontraproduktiv wie für den exportintensiven Maschinenbau. Mit der Beendigung der heimischen Steinkohleförderung wird in unserem Land nicht ein Kohlekraftwerk abgeschaltet, sondern nur die heimische Kohle gegen billige Importkohle ersetzt.“

Autor:

Kerstin Halstenbach aus Herten

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