Indischer Giftmüll für Herten? AGR dementiert

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8000 Menschen starben 1984 beim bisher größten Chemieunglück der zentralindischen Stadt Bhopal. Noch immer ist der Giftmüll dort gelagert. 27 Jahre nach der Giftgas-Tragödie hat Indiens höchstes Gericht nun die Regierung gezwungen, den Giftabfall zu beseitigen. Deutschland kommt für einen solchen Export in Frage. Die bundeseigene Entwicklungshilfe-Firma „Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit“ (GIZ)" verhandelt mit den indischen Behörden über die Entsorgung des Giftmülls. Man könnte sich dort also eine Verbrennung in unserem Land gut vorstellen, und da es nicht so viele Anlagen in Deutschland gibt (7, davon 3 in NRW), die diesen Giftmüll verbrennen können, kommt Herten ins Spiel. Bei der AGR im RZR Herten wäre diese Möglichkeit vorhanden. Gesprochen wird über knapp 350 Tonnen Giftmüll - eine Menge, die jedoch von Experten angezweifelt wird und deutlich höher liegen könnte.
Bei der AGR weist man die Idee des Imports weit von sich: "Bei der AGR und ihren Tochtergesellschaften liegen keine Anfragen für eine eventuelle Übernahme der Verbrennung gefährlicher Abfälle aus Indien vor. Eine Bewerbung um die Verbrennung dieser Abfälle ist seitens der AGR nicht erfolgt. Dies hat das Unternehmen mehrfach öffentlich erklärt, an Spekulationen von dritter Seite beteiligen wir uns dementsprechend nicht. Die AGR-Geschäftsführung hat sich hier klar positioniert”, erklärte AGR-Pressesprecher Michael Block.
In Herten regt sich aber vorsorglich schon einmal der Widerstand: "Auf-Herten lehnt eine Giftmüllverbrennung im RZR grundsätzlich ab und erinnert daran, dass breite Proteste 2006/2007 erreicht haben, dass der geplante Müllimport aus Australien nicht durchgeführt werden konnte. Daran muss wieder angeknüpft werden", sagt Günter Martin, Vorstandsmitglied von Auf-Herten.

In der Hauptstadt von Madhya Pradesh kam es am 3. Dezember 1984 zum größten Chemieunglück der Geschichte, als 40 Tonnen hochgiftiges Methylisocyanat aus der Pestizidfabrik des US-Konzerns Union Carbide austraten. 8 000 Menschen starben nach wenigen Tagen, weitere 15 000 an den Folgen.

Autor:

XY Z aus Sonsbeck

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