Gewerkschaft will sich gegen Nestlé wehren
Unterschriftenaktion "Ja zu Herta" in Herten

 Nach schwierigen Jahren habe Herta zuletzt wieder schwarze Zahlen geschrieben.
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Unter dem plakativen Motto „Ja zu Herta“ startet die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) am morgigen Donnerstag eine Unterschriften-Aktion zum Erhalt des Hertener Nestlé-Werks.

Mitte Februar hatte der Konzern angekündigt, sich von dem Wurstgeschäft der Marke trennen zu wollen (der STADTSPIEGEL berichtete).
„Jetzt stehen 400 Arbeitsplätze auf dem Spiel. Das werden die Beschäftigten nicht hinnehmen“, sagt Adnan Kandemir von der NGG Ruhrgebiet. Im gesamten Revier will die Gewerkschaft zusammen mit DGB und Betriebsräten in den kommenden Monaten Unterschriften sammeln, um den Standort zu sichern. Nestlé, immerhin der weltgrößte Lebensmittelhersteller, müsse sich zu seiner Verantwortung bekennen und mit den Arbeitnehmervertretern nach einer Lösung zur dauerhaften Sicherung der Arbeitsplätze suchen, so Kandemir. Seiner Einschätzung nach will der schweizerische Konzern die Wurstsparte noch in diesem Jahr verkaufen. Gewerkschaft und Betriebsrat warnen vor einer Zerschlagung der Traditionsmarke.

"Mensch muss vor der Marge stehen"

„Wir favorisieren einen Verbleib im Nestlé-Konzern und lehnen die Verkaufsabsichten ab. Aber egal unter welcher Eigentümerschaft Herta in Zukunft geführt wird, die Firma darf nicht filetiert werden. NGG und Betriebsrat fordern deshalb eine Garantie für alle Arbeitsplätze in Herten und eine Übernahme der geltenden Tarifverträge auch nach einem möglichen Betriebsübergang. Es kann nicht sein, dass Nestlé Renditeziele von 18,5 Prozent ausgibt, aber auf der anderen Seite bei den Beschäftigten den Rotstift ansetzt“, kritisiert Kandemir. Der Mensch müsse vor der Marge stehen. Nach schwierigen Jahren habe Herta zuletzt wieder schwarze Zahlen geschrieben. Zur Sanierung hätten die Mitarbeiter durch den Verzicht auf Urlaub und die Einführung flexibler Arbeitszeiten einen entscheidenden Beitrag geleistet. „Die Hertaner nun im Regen stehen zu lassen, dafür hat keiner Verständnis.“

Autor:

XY Z aus Sonsbeck

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