Land liefert Rechner mit Libre Office. Wäre Microsoft besser?
Grundschulen im Kampf mit hakeliger Software
Microsoft oder Libre Office? An der Software-Ausstattung von neuen Rechnern für Grundschul-Lehrkräfte stört sich die Bürgeraktion im Rat der Stadt Hilden. "Obgleich wir grundsätzlich den Einsatz von Open-Source-Software sehr begrüßen, halten wir diese Wahl im konkreten Fall aus mehreren Gründen für keine kluge Entscheidung", so Doris Spielmann-Locks und Ulrich Siedentop in einer Anfrage der Bürgeraktion an die Verwaltung.
Lehrerinnen und Lehrer seien durch die neue Unterrichtsform "Lernen auf Distanz" und durch den Umgang mit der neuen Technik ohnehin schon stark gefordert. Sie stelle alle Beteiligten vor neue Herausforderungen, insbesondere bei der Vorbereitung digitaler Lehrinhalte. "Diese schwierige Situation durch die Einführung einer neuen Software, die zusätzliche Einarbeitung verlangt, unnütz zu erschweren, halten wir für bedenklich und im Ergebnis für falsch", meinen die Fraktionssprecher. Zudem sei Libre Office nicht uneingeschränkt funktionsfähig. Probleme gebe es bei der Zeugniserstellung.
Rechner und Programme seien vor der Auslieferung getestet worden, teilt die Verwaltung mit. Von Schwierigkeiten habe man gewusst. Hard- und Software werden vom Land gestellt, "leider gemäß Förderrichtlinien ohne Software außer dem Betriebssystem Windows". Eine Bezahlung von MS Office durch die Stadt Hilden erscheine nicht angezeigt, da es ja um Geräte für Landesbedienstete handelt. Es gebe keinen Schulungsbedarf für Lehrkräfte, da an Hildener Grundschulen bereits seit Jahren mit Libre Office gearbeitet werde. MS Office auf allen Rechnern zu installieren, würde 9.000 Euro koste. Der Betrag müsste an anderer Stelle der IT-Ausstattung von Schulen eingespart werden,
Die Stadt selbst verwendet MS Office. Die Umstellung auf Open-Source-Software ist nicht geplant und würde auch keine Kosten einsparen.
Autor:Corinna Rath aus Hilden |
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