KCH-Urgestein Helmut Brößke hat es auf 40.000 Kilometer gebracht

Mit dem Kanu um die Welt

Hilden. Der Kanu-Club Hilden freut sich über seine aktiven Senioren, die dem Verein seit vielen Jahren die Treue halten und, soweit die Gesundheit es zulässt, als Wanderfahrer fleißig Kilometer für ihr Fahrtenbuch sammeln.

Einer von ihnen ist KCH-Urgestein Helmut Brößke, der sich mit seinen fast 80 Jahren bis zu drei Mal in der Woche ins Boot setzt, um gemeinsam mit seinem Paddelkameraden Dirk Büren den Elbsee zu umrunden oder auf dem Rhein und anderen Flüssen sein Pensum zu absolvieren. Auf dem Elbsee gilt: Drei Runden in zwei Stunden, oder anders gerechnet: Zwölf Kilometer in 120 Minuten. „Nur wenn es sehr windig ist, brauchen wir etwas länger“, gibt der sportliche Senior zu, dessen zweites Hobby Zahlen und Statistiken sind. Die gepaddelten Kilometer werden notiert und am Ende des Jahres zusammengerechnet. Bei Helmut Brößke kommen so bis zu 1.500 km pro Jahr zusammen. Insgesamt hat er es auf über 40.000 Kilometer gebracht und ist sozusagen „einmal um die ganze Welt“ gepaddelt. Die Auszeichnung, die der Kanuverband NRW ihm für diese Leistung im Jahr 2017 verliehen hat, trägt deswegen auch die Bezeichnung „Globus“.
Aber Brößkes sportliche Vita hat noch mehr zu bieten: Vor über 60 Jahren hat er mit dem Kanusport begonnen, lange bevor der Kanu-Club Hilden gegründet wurde. Sein erster Verein war der Paddelclub Möwe Benrath, den es heute nicht mehr gibt. Als junger Mann hat er neben dem Wasserwandern auch Wildwassersport und Kanuslalom als Wettkampfsport betrieben. Dem Kanu-Club Hilden ist er wenige Tage nach dessen Gründung im Jahr 1972 beigetreten und hat bis 1992 den Slalomnachwuchs trainiert. Noch heute interessiert er sich besonders für die Ergebnisse, die die Aktiven bei ihren zahlreichen Wettkämpfen erzielen. Er lässt sich die Ergebnislisten aller Rennen mit Hildener Beteiligung ausdrucken und wertet sie aus.

Hobby-Statistiker und Wanderfahrer

„Zuhause stehen fünf Ordner mit den Ergebnissen der Hildener Slalomfahrer seit 1972 – ich bin immer auf dem Laufenden“, berichtet Brößke stolz. Dass er 1990 in Hohenlimburg selbst Deutscher Seniorenmeister im Kanuslalom geworden ist, ist für ihn dabei nebensächlich.
Als Hobby-Statistiker hat er darüber hinaus einiges an Zahlen und Fakten aus seinem Wanderfahrerleben zusammengestellt: Seine erste Auszeichnung hat er 1961 erhalten, das Bronzene Wanderfahrerabzeichen für 651 gepaddelte Kilometer. Bis 1969 brachte er es auf 4.457 Kilometer, was mit dem "Silbernen Wanderfahrerabzeichen" honoriert wurde.
1975 gab es dann zum ersten Mal Gold für 8.071 Kilometer. Von da an ging es Schlag auf Schlag, denn das Goldene Wanderfahrerabzeichen wird jährlich verliehen, wenn man die Bedingungen für Bronze erneut erfüllt hat. Im vergangenen Jahr hat Brößke zum 32. Mal Gold erreicht und im Jahr zuvor den eingangs schon erwähnten „Globus“.
Auf die Frage, wie und wo er denn so viele Kilometer absolviert, hat er genaue Daten parat: 40 Prozent hat er auf Rhein, Weser und Elbsee erpaddelt, 60 Prozent auf diversen Klein- und Wildwasserflüssen. Auf dem Rhein war er 326 Mal, auf der Möll in Österreich 280 Mal.
Ach ja, die Möll ist ein weiteres Kapitel in seiner Lebensgeschichte:
31 Jahre lang fuhr er mit dem Wohnwagen und seinem Kanu in Urlaub nach Österreich in den kleinen Ort Möllbrücke und erhielt dort alle fünf Jahre von der Gemeinde eine Ehrenauszeichnung als treuer Gast.
Hut ab vor dieser Lebensleistung! Wer das Kanufahren einmal ausprobieren möchte, kann sich mittwochs beim KC Hilden auf dem Elbsee ins Boot setzen. Treffpunkt ist um 17 Uhr am Schalbruch 198. Beate Kammler