Bäckerei Schüren in Hilden begeistert NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser / Über E-Fahrzeugflotte informiert

Roland Schüren, Inhaber der Bäckerei Schüren, erläutert die Vorteile des neuen E-Scooters für seinen Betrieb. Foto: Michael de Clerque
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  • Roland Schüren, Inhaber der Bäckerei Schüren, erläutert die Vorteile des neuen E-Scooters für seinen Betrieb. Foto: Michael de Clerque
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"Ist doch stark hier", kommentiert NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser ihren Besuch am vergangenen Montag in der Hildener Bäckerei Schüren am Mühlenbachweg 9 in Hilden.

Im Fokus des ministerialen Interesses stehen die Elektrofahrzeuge des Hildener Unternehmens. Sieben Lieferfahrzeuge hat die Bäckerei auf den umweltschonenden Elektrobetrieb umgestellt. Andere Transporter fahren mit Erdgas. Dieselfahrzeuge hat Inhaber Roland Schüren aus seiner Fahrzeugflotte längst verbannt. "Die Unsicherheit gerade der Handwerker über die Zukunft der Diesel ist groß. Viele fahren ihre Fahrzeuge auf Verschleiß oder nutzen nur die großzügigsten Angebote der Hersteller", erklärt der Bäckermeister und Betriebswirt der Ministerin.

E-Lieferfahrzeuge optimal für Bäckereien

"Gerade für Bäckereien sind E-Lieferfahrzeuge ideal, wenn man sie mit Photovoltaik koppelt", weiß der Bäckermeister aus seinen Erfahrungen der vergangenen Jahre. "Ökologie und Ökonomie sind keineswegs ein Gegensatz und Wachstum der Produktion muss nicht gleichzeitig mit einem höheren CO2-Aufkommen einhergehen", fährt er fort. Ein Blick auf seine Statistik zeigt, wie es funktioniert: "Wer heute seine Bäckerei erweitert oder modernisiert, kann in unserem Bereich durch den Einsatz von Technik rund ein Drittel an elektrischer Energie einsparen", erläutert Schüren der Ministerin.
Sie ist eigentlich interessiert am Einsatz der Elektrofahrzeuge des Unternehmens und erfährt nun, dass in der Bäckerei Schüren die Uhren in Richtung Ökologie ticken. "Besonders wir aus dem Umweltbereich benötigen mehr Unternehmen, die zeigen, was möglich ist", sagt die Ministerin in Richtung Schüren. Die Beispiele aus der Praxis zeigten anderen Unternehmen den Weg in die Zukunft.

Klimavorboten nicht zu übersehen

"Die Vorboten des Klimawandels sind nicht mehr zu übersehen", sind sich die Ministerin und der innovative Bäckermeister mit Blick auf die vergangenen heißen Wochen und die häufigen Starkregenfälle sicher. Es gehe schon lange nicht mehr um kleine Inseln, die im Pazifik durch den steigenden Meeresspiegel vom Überspülen bedroht sind.
Vor Ort setzt Schüren auf drei Energiesäulen: Biomassekessel auf Pelletbasis, Wärmerückgewinnung und Kälteanlage mit Wasserrückführung.
Der Einsatz der E-KfZ und die Photovoltaikanlagen (PV) seien eine sinnvolle Ergänzung. "Wir haben unsere PV-Anlage nach Osten ausgerichtet. Damit nutzen den Strom morgens für die Bäckerei und ab Mittag für das Aufladen der Fahrzeuge", sagt der Inhaber der Bäckerei.
Die Reichweite der E-Scooter betrage rund 150 Kilometer. Nur bei einer Tour reize man die Ladekapazität komplett aus. In der Regel legten die Fahrzeuge weniger Kilometer am Tag zurück. Die E-Scooter seien zwar in der Anschaffung teurer, aber durch die Einsparung des Kraftstoffs rechneten sie sich bereits nach dreieinhalb Jahren. Diese leichten Lieferfahrzeuge mit Elektroantrieb hat Schüren in Ermangelung einsatzbereiter Alternativen mit einem Unternehmensverbund nach den Anforderungen seines Betriebs konzipiert und in Auftrag gegeben.

Mobilität zentrales Thema im Handwerk

„Bei den Handwerksbetrieben ist Mobilität ein zentrales Thema, denn Maßnahmen zur Emissionsminderung im Verkehrssektor betreffen gerade diese Betriebe“, sagte Heinen-Esser. „Das Beispiel der Bäckerei Schüren zeigt, dass es Möglichkeiten gibt, eine emissionsarme oder sogar emissionsfreie Mobilität zu realisieren. Dass es allerdings erst einer Eigeninitiative des Betriebs bedurfte, um ein solches Fahrzeugmodell zu erhalten, verwundert mich und muss ein Weckruf für die großen Fahrzeughersteller sein“, betont die Ministerin.
Am Betriebsstandort hat Schüren für die Öffentlichkeit eine Ladestation vor der Backstube zugänglich gemacht. Mit seiner Kritik an Hybridfahrzeugen hält Schüren nicht hinter dem Berg: "Die Reichweite des E-Betriebes beträgt nur wenige Kilometer. Dafür dürfen die Fahrzeuge dann aber auch an den kostenlosen Parkplätzen für E-Fahrzeuge stehen." Das widerspreche dem Gedanken der E-Mobilität. 

Autor:

Dirk-R. Heuer aus Hilden

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