Inside Arbeitsamt - Eine Jobvermittlerin erzählt

Einen düsteren Einblick in die Hintergründe der Arbeitslosenbetreuung der Arbeitsagenturen und Jobcenter eröffnete ein knapper Bericht in der Münchner Abendzeitung. Unter dem Titel „Inside Arbeitsamt - Eine Jobvermittlerin erzählt“ kommt eine 50jährige, inzwischen ausgemusterte Mitarbeiterin der Münchner Agentur für Arbeit zu Wort. Nach vier Jahren befristeter Tätigkeit als Arbeitsvermittlerin wird ihr bescheinigt, dass sie nicht geeignet ist, um in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen zu werden. „Mit dem Zeugnis, das sie bekommen hat, kann sie sich in der freien Wirtschaft nicht bewerben“, heißt es.
Also bleibt nur die Stütze. „Als sie sich arbeitslos meldet, sitzt sie am Schreibtisch ihrer Nachfolgerin – bloß auf der anderen Seite.“ Was sie von Ihrer unerfahrenen Nachfolgerin erwartet, wird nicht mehr ausgeführt, wohl aber, wie dort bearbeitet wird: „Zudem werden Arbeitslose oft in Kurse gesteckt, obwohl man weiß, dass die sie nicht weiterbringen werden. „Dann rennt der Teamleiter durchs Büro und brüllt: Wir brauchen noch 15 Leute für den Kurs, weil der im Vorhinein bezahlt wurde!“, erzählt die Fünfzigjährige.“

Quelle: Münchner Abendzeitung, 24.05.2012
http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.inside-arbeitsamt-eine-jobvermittlerin-erzaehlt.c8d5f1c2-96b9-4e4b-a84b-a874100ce388.html

Vier lange Jahre befristeter Arbeit an der „sprudelnden Quelle des boomenden Arbeitsmarktes“ haben für diese Frau nicht ausgereicht, um für sich selbst einen sicheren Job zu finden. Und diese Angst vor dem Ablaufen des Arbeitsvertrages begleitet viele Jobcenter-Mitarbeiter an jedem Arbeitstag. – Das ist sozialer Sprengstoff.

Das solche Meldungen von Betroffenen mit Spott und Häme kommentiert werden, ist nachvollziehbar. Dennoch bleibt es falsch. Selbst die motiviertesten Mitarbeiter, können nur wenig Positives aus einem schlechten Gesetz ableiten.
http://www.elo-forum.org/news-diskussionen-tagespresse/92465-inside-arbeitsamt-jobvermittlerin-erzaehlt.html