Provisorium für mindestens fünf Jahre
Iserlohner Rat genehmigt fünf Millionen für den Umbau der ehemaligen Bömberg-Realschule zum Ersatz-Rathaus

Das Iserlohner Rathaus muss größtenteils aufgrund des Brandschutzes kurzfristig geräumt werden. | Foto: Bubo bubo, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=390461
  • Das Iserlohner Rathaus muss größtenteils aufgrund des Brandschutzes kurzfristig geräumt werden.
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Für Stadtbaurat Thorsten Grote ist das leerstehende Gebäude der früheren Realschule am Bömberg ein echter Glücksfall. "Sonst wäre es in der Kürze der Zeit sicherlich mehr als schwierig geworden, ein geeignetes Gebäude für mehr als 200 Mitarbeiter finden. Hinzu kommt in diesem Fall sogar noch, dass wir bereits Besitzer des Gebäudes sind."

"Flickwerk ohne Gesamtkonzept?"

So weit, so gut. Doch als im Iserlohner Rat für den Umbau die Politik stolze fünf Millionen Euro bewilligen sollte, begann eine längere Diskussion. Hans Immanuel Herbers (UWG-Piraten) wollte wissen, über welchen Zeitraum man überhaupt spreche, während Detlef Köpke nachhakte, ob die IT-Kosten noch "on top" dazu kämen und Oliver Ruhnert (Die Linke) die Verwaltungsvorlage als Flickwerk ohne Gesamtkonzept bezeichnete. Thorsten Grote versuchte sich nach der ersten Runde kritischer Wortmeldungen in ersten Erklärungsversuchen. "Wir müssen in diesem Fall unter großem Zeitdruck arbeiten", denn die eigentliche Deadline sei bereits mit dem Bekanntwerden der Brandschutzmängel im vergangenen Oktober abgelaufen. Nur durch eine Reihe von Sofortmaßnahmen könne man die Nutzung zumindest teilweise noch aufrechterhalten. Die IT Kosten kämen in der Tat noch hinzu, "allerdings handelt es sich lediglich um ein paar hundert Meter Glasfaser und keinen Millionenbetrag", so Grote.

"Wir wollen die Verwaltung nicht an viele kleine Standort "zerfasern"

Und die verwaltungsinternen Planungen gingen momentan wenigstens von fünf, realistischerweise sogar sechs bis sieben Jahren aus, an dem große Teile der Verwaltung am Bömberg angesiedelt würden. "Ansonsten müssten wir die Verwaltung auf viele kleinere Standorte 'zerfasern'". Ganz konnte er mit diesen Ausführungen die Kritik aber noch nicht ausräumen. Während Peter Leye (SPD) durchaus ein Konzept erkannte, indem man die Verwaltung übergangsweise auf drei Standorte (Rathaus 2, Hansahaus und Realschule am Bömberg) konzentriere, bemängelte Elke Olbrich-Tripp (Bündnis 90/Die Grünen) den fehlenden Zeitplan, der zu großer Verunsicherung auch der städtischen Mitarbeiter führe, während Hans-Immanuel Herbers noch wissen wollte, warum auch die nicht von den Brandschutzproblemen betroffenen Abteilungen im Rathaus 2 umziehen sollen. Auch darauf hatte Thorsten Grote eine plausible Antwort.

Besuchsintensive Abteilungen sollen im Zentrum verbleiben

"Wir wollen alle Abteilungen, die intensiven Bürgerkontakt haben, im Zentrum halten, damit es am Bömberg nicht noch zu weiterer Verkehrsbelastung kommt." Und so ist geplant, dass die Ressorts Kultur, Planen, Bauen, Umwelt- und Klimaschutz, das Rechnungsprüfungsamt, die Bereiche Schulverwaltung und Sportbüro sowie das Kommunale Immobilien Management zum Bömberg ziehen.
Am Ende bewilligte der Rat die Gelder mit den Stimmen von CDU, SPD, Blauen und FDP.(cs)

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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