Noch einmal 250.000 offene Stellen weniger
Statistik-Betrug demaskiert: Bundesagentur für Arbeit korrigiert Jobbörse erneut

Nicht hausinternes Qualitätsmanagement, sondern öffentliche Bloßstellung der Schlechtleistung der Bundesagentur für Arbeit ist notwendig, um Missstände zumindest ansatzweise zu bekämpfen.

Am 05.05.2019 demaskierten SWR-Reporter einen Daten-Skandal bei der Bundesagentur für Arbeit:
„Datenhändler schalten auf der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit täglich Tausende Stellenanzeigen, die Daten der Bewerber verkaufen sie weiter. SWR-Reportern gelang es, die Masche nachzuweisen.“

Bereits am 12.06.2019 vermeldete der mdr, dass die Bundesagentur 100.000 Fake-Jobs aus der Datenbank entfernt hätte.
„Laut BA waren auf der Online-Jobbörse zum Stichtag 20. Mai rund 1,3 Millionen Stellenangebote mit rund 1,9 Millionen Arbeits- und Ausbildungsstellen veröffentlicht.“

Verdacht auf mehr als 340.000 vorgetäuschte Stellenangebote

Die Berichterstattung löste weitere Recherchen aus. Ein stichprobenartiger Datenabgleich der Jobbörse der Arbeitsagentur, zeigt einen sprunghaften Anstieg der Stellenausschreibungen nach dem 11.06.2018 um fast 340.000 Stellen bis zum 25.01.2019.
Aber bereits am 09.05.2019, also nur knapp 1 Woche nach den Enthüllungen des Datenskandals ist die Zahl der offenen Stellen um mehr als 360.000 Stellen bereinigt.

Petition gegen den Verkauf von Bewerberdaten aus der Jobbörse der BA

In einer Petition fordert Inge Hannemann: Stoppt den Verkauf von Bewerberdaten aus der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit!

„Die Bundesagentur für Arbeit hat auf die Kritik in den Medien und nach Intervention der Fraktion “Die Linke” reagiert und ihre Jobbörse umgestellt. Darüber berichtet die ehemalige Jobcenter-Mitarbeiterin und Hartz IV Kritikerin Inge Hannemann. “Seit heute hat die Jobbörse ein leicht verändertes Aussehen”, so Hannemann. Bislang war nämlich nicht ersichtlich, ob die Stellenangebote durch Arbeitgeber oder durch die Bundesagentur für Arbeit „betreut“ werden.“

„Wie auf den Bildern erkennbar, müssen Stellenangebote der privaten Arbeitsvermittlung nun extra ausgewählt werden. Bei der Zeitarbeit bleibt es wie bisher. Diese werden immer bei einer Suche mit angezeigt. Allerdings werden nicht mehr durchschnittlich 1 Million Stellenangebote angezeigt, sondern nur noch rund 750 Tausend. Es tut sich was. “Das bewerte ich erstmal positiv”, so Hannemann.“

Autor:

Ulrich Wockelmann aus Iserlohn

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