Greenpeace-Aktive demonstrieren an Autobahn vor Berlin für befristetes Tempolimit

Greenpeace-Aktive demonstrieren an Autobahn vor Berlin für befristetes Tempolimit | Foto: Greenpeace Deutschland
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Potsdam, 6. 4. 2022 – Für ein befristetes Tempolimit auf deutschen Autobahnen und Landstraßen demonstrieren Aktivistinnen und Aktivisten von Greenpeace heute an der A9 südlich von Potsdam. Am Beginn einer Strecke ohne Höchstgeschwindigkeit befestigten sie Tempo-100-Schilder, hinterlegt mit den Farben der ukrainischen Flagge über den drei Fahrspuren. Ein weiteres Geschwindigkeitsschild stellten sie neben dem Standstreifen auf. Mit einem Tempolimit von 100 auf Autobahnen und 80 auf Landstraßen hätte Deutschland in den 43 Tagen nach Kriegsbeginn laut Greenpeace-Berechnungen (online: https://act.gp/3r5yNiZ) 170 Millionen Euro weniger für Energieimporte an den Aggressor Russland gezahlt. Vor allem Politiker:innen der FDP sprechen sich bislang gegen ein Tempolimit aus.
„Deutschlands Geldfluss an den Kreml würde um Millionen gesenkt, ein Öl-Embargo noch leichter, wenn die FDP ihren ideologischen Widerstand gegen ein Tempolimit aufgibt“, sagt Greenpeace Verkehrsexperte Benjamin Stephan. „Zumindest für die Zeit dieses schrecklichen Kriegs das Tempo generell zu drosseln, ist ein einfacher Schritt, die Abhängigkeit von Ölimporten zu senken. Nach den entsetzlichen Bildern aus Butscha sind Schritte wie ein Tempolimit ein für alle zumutbarer Akt der Solidarität mit den Menschen in der Ukraine.“

Sofortmaßnahmen hätten Öl-Zahlungen um mehr als 800 Millionen senken können
Um zu verhindern, dass täglich weiter Öl-Millionen in Putins Kriegskasse fließen fordert Greenpeace einen sofortigen Stopp für russische Öl-Importe. Um diesen besser umsetzen zu können, hat Greenpeace kürzlich zehn Sofortmaßnahmen vorgeschlagen mit denen sich der gesamte Ölverbrauch in Deutschland sofort um 10 bis 12 Prozent verringern ließe. Dazu gehörten neben einem Tempolimit auch autofreie Sonntage, verlängerte Home-Office-Regelungen und ein Stopp von Inlandsflügen. Mit Kriegsbeginn eingeführt, hätten diese Maßnahmen die Zahlungen für russische Öl-importe bisher um gut 830 Millionen Euro senken können.

Eine Begrenzung der Geschwindigkeit auf maximal 100 Stundenkilometern auf Autobahnen spart bereits im ersten Jahr zwei Millionen Tonnen Diesel und Benzin. Das entspricht rund vier Prozent des deutschen Gesamtkraftstoffverbrauchs. Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des Tagesspiegel hält eine Mehrheit der Befragten (53 Prozent) ein Tempolimit für ein gutes Mittel, um weniger abhängig von russischen Öl- und Energielieferungen zu werden.

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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