Grieth und der Leerstand: Tagesseminar mit Denkmalschutz-Experten

Kürzlich veranstalteten die DenkmalAkademie der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V. in Grieth ein eintägiges Seminar unter dem Titel: „Kalkar-Grieth – Leerstand im ländlichen Raum“ zu den städtebaulichen Herausforderungen, denen sich Kommunalpolitiker, Städteplaner und Denkmalschützer durch die Folgen des demographischen Wandels insbesondere im ländlichen Raum konfrontiert sehen.

Nach der Begrüßung und Einführung in die historischen und siedlungsgeschichtlichen Besonderheiten der einzelnen Stadtteile Kalkars durch Bürgermeister Gerhard Fonck erfolgte zunächst eine umfassenden Darstellung des Problems am Beispiel von Rheinlandpfalz und dem Aufweis theoretisch möglicher Lösungsperspektiven durch Dr. Maria Wenzel (Landesdenkmalpflege / Generaldirektion Kulturelles Erbe, RLP). Prof. Dr. Rolf Westerheide (Institut für Städtebau und Landesplanung, RWTH Aachen) informierte in seinem Vortrag über die eigene konkrete Projektarbeit, mit einzelnen Kommunen zukunftsfähige Konzepte zu entwickeln und traditionelle Baukultur im ländlichen Raum zu erhalten. Die Einsicht in die jeweils eigene „Grammatik“ der regionalen Baukultur ebenso wie die Eigeninitiative der Bürgerinnen und Bürger in den betroffenen Gemeinden erwiesen sich hier als wesentlich.
Eben eine solche aktive Auseinandersetzung mit der eigenen ländlichen Wohn- und Lebenssituation durch die Griether hatte die Veranstalter an diesen Ort gelockt: Nach einer Ortsbesichtigung unter der kundigen Leitung von Stadtoberbaurat Sundermann stellte Birgit Mosler, ortsansässige Koordinatorin des Projekts „Smart Villages“ der Hochschule Rhein-Waal, ihre gemeinsame Arbeit mit Studierenden und vor allem auch mit den Griethern selbst vor. So konnte sie von dem Dorfladen berichten, dessen genossenschaftliche Finanzierung derzeit überlegt und dessen baldige Einrichtung geplant wird. Insbesondere der Rundgang machte den Seminarteilnehmerinnen und –teilnehmern klar, wie kontrovers Einzelentscheidungen immer auch diskutiert werden können.

Unter der Leitung von Eberhard Feußner (Leiter der DenkmalAkademie) und Dr. Rita Lennartz (ehrenamtlich für den RVDL) war das Seminar gleichwohl bemüht, Problemstellungen klar zu benennen und wichtige, wenn auch möglicherweise einander widerstreitende Erwartungen zu verdeutlichen. Im Austausch der unterschiedlichen Ansichten und Erfahrungen konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem näheren und weiteren Umkreis, aus Kleve, Holland und der Eifel, so genauere Vorstellungen und neue Anregungen für die eigene Arbeit gewinnen.

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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