Jesus sucht Aufnahme in Hönnepel

Mitten im Sommer auf der Terrasse wurde im Familiengottesdienstkreis die Idee geboren und dann ausgefeilt und umgesetzt. Am Abend des vierten Advent trafen sich 140 kleine und große Herbergssucher aus Wissel, Grieth und Hönnepel am Ritter Elbert-Zentrum in Hönnepel.

Die Kommunionkinder hatten mit den Katechetinnen ein Adventsfenster gestaltet: Ein Friedenskreuz aus Krone, Stern, Haus, Tube, Brot, Kelch und Wellen verdeutlichte die Gedanken zum Friedenskönig, der kommen soll. Die Singgruppe stimmte inhaltsvolle Lieder an und schon begann, begleitet von kurzen Gebeten und Liedern an jeder Station, die Suche des trauten Paares nach einer Herberge, um das angekündigte Kind zur Welt zu bringen. Aber bei der Chorprobe im Gemeindesaal konnten sie nicht landen. Auch nicht bei der Frau im Kirchfeld, die gerade mengenweise Plätzchen backte. Ihre entfernter Nachbar im Kaufhaus konnte nur Leute gebrauchen, die für fünf Euro sich beim Weihnachtsshopping fotografieren ließen. Also: Keine Chance für das mittellose Paar. Auch bei einem ortsbekannten Geschäftsmann ließ die launige Betriebsfeier keine weiteren Gäste zu, zumal es ja Krankenhäuser zur Entbindung gäbe. Auch der Pastor in der Kirche war so sehr mit seiner Weihnachtspredigt beschäftigt, dass er durch seine Gemeindehelferin dem jungen Paar die Adresse der Caritas und der Tafel übermitteln ließ. In der Burg, wo die meisten der Herbergsuchenden noch nie gewesen waren, war gerade Bescherung und somit weder Platz noch Zeit. Letzte Rettung war ein großer Bauernhof, aber die Zimmer waren schon belegt. So landete die ganze Truppe, die Josef und Maria folgten, in einer historischen Scheune mit altem Gebälk, Heu und Stroh und einer Futterkrippe. Das Evangelium von er Steuereinziehung des Kaisers Augustus klang auf einmal ganz anders und die Lieder des Chores und der Herbergsuchenden ließen die Sehnsucht nach dem Erlöser spüren. „Betlehem“ heißt „Haus des Brotes“ hatten die Kommunionkinder am Beginn erklärt, Nahrung gebe es für Christen reichlich in der Krippe: Die vorbereiteten Brote reichten nicht aus. Aber das war auch nicht so wichtig.

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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