"Keiner von uns": Gedichtband von Bernhard Büscher aus Kamen
Früher Polizist, heute Lyriker

Bernhard Büscher stellt seinen ersten Gedichtband vor. Das Titelfoto des Buches stammt übrigens von Stadtspiegel-Fotograf Oliver Lückmann. Foto: Lückmann
  • Bernhard Büscher stellt seinen ersten Gedichtband vor. Das Titelfoto des Buches stammt übrigens von Stadtspiegel-Fotograf Oliver Lückmann. Foto: Lückmann
  • hochgeladen von Anja Jungvogel

Bekannt ist Bernhard Büscher als ehemaliger Bezirkspolizist in Kamen. Dass er aber auch erfolgreich Gedichte schreibt, hat sich inzwischen bei vielen herumgesprochen. Nun ist, nach einem E-Book, sein erster gedruckter Lyrikband erschienen. „Keiner von uns“ heißt der Band, der auf 125 Seiten gut siebzig Gedichte vereinigt.
Dabei stellt sich heraus, dass Bernhard Büscher ein genauer Beobachter des normalen Alltags ist. Und in diesem Alltäglichen entdeckt Büscher das Besondere, das Hintergründige, das den Leser anspricht und ihm einen neuen Blick auf seine Umgebung ermöglicht. Oft sind es kleine Erlebnisse, viele davon, die er noch als Polizist erlebt hat, die er zu kleinen, lyrischen Texten verarbeitet. Büscher schreibt in knappen, aber sprachlich präzisen Versen und zielt oftmals auf eine Pointe ab, die am Schluss noch einmal für eine Überraschung sorgt und Fragen aufwirft.
Er ist nachdenklich in seinen Gedichten, manchmal auch anrührend. „Keiner von uns“ ist ein Buch, das einen Sog auf den Leser ausübt.
Inzwischen wird Bernhard Büscher auch zu Lesungen mit seinen Gedichten eingeladen. Gleich zweimal wird er einige von ihnen in Dortmund vorstellen, einmal am Samstag 9. November, 19.30 Uhr im Theater Fletch Bizzel und am 12. November um 19 Uhr in der Dortmunder Stadt- und Landesbibliothek. Dort liest er für den Schriftstellerverband anlässlich seines 50jährigen Bestehens. Im Schriftstellerverband ist Büscher inzwischen nämlich auch schon. Es ist übrigens ein anregender Gedichtband, sprachlich gekonnt, den er zusammengestellt hat und er wirft für alle, die glaubten, ihn zu kennen, ein ganz neues Licht auf den ehemaligen "Dorfsheriff".

Der Weg nach vorne

Er wurde unten geboren
sein Weg war vorgegeben
keiner war da, der ihm helfen konnte

als er anfing zu denken
wollte auch er wissen
wollte die Welt verstehen

da fing er an zu lernen
fragte nach, was er nicht verstand
eignete sich Wissen an.

mit dem Wissen stieg sein Selbstbewusstsein
je mehr er wusste, desto stärker wurde er
fing an, sein Wissen zu teilen

klug und aufrecht ging er den Menschen entgegen
Rückschläge warfen ihn nicht um
er stand auf, setzte seinen Weg fort

als Erwachsener wurde er
ein starker, aufrechter Mensch
er setzte sich durch

aber immer wieder
blieb er stehen
sah sich um, sah zurück

Autor:

Anja Jungvogel aus Unna

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