Warum kracht es so oft?: Auto Club informiert über Gefahren auf Autobahnen

Es ist ein fast alltägliches Bild: Am vergangenen Montag war die A1 nach einem Unfall zwischen Unna und Kamen-Zentrum stundenlang gesperrt. Bei einem Unfall mit vier Lkw wurden sechs Personen leicht verletzt. Um auf die Gefahren aufmerksam zu machen, hat der ACE zu einem Infoabend geladen.

„Im Vergleich zu anderen Straßen sind Autobahnen vergleichsweise sichere Verkehrswege“, erklärt Roger Zwiehoff, Regionalbeauftragter für NRW des Auto Clubs Europa (ACE). „Auf Landstraßen etwa passiert viel mehr. Nur sind die Auswirkungen auf der Autobahn meist schwerer.“ Für Landstraßen gibt es eine aktuelle Untersuchung, die zeigt, dass die Einführung einer dritten Spur für Überholvorgänge Unfälle vermeiden kann. „Oft wird überholt, obwohl die Strecke durch Hügel oder Lichtverhältnisse unübersichtlich ist. Bei 100 km/h kann dann schnell etwas passieren.“

Geisterfahrer sind in der letzten Zeit verstärkter in den Medien präsent, so Zwiehoff. „Meist sind es ältere Autofahrer, die verkehrt herum auf die Autobahn fahren. In der letzten Zeit waren es aber auch verstärkt jüngere Fahrer, bei denen man manchmal nicht sagen kann, ob sie absichtlich oder versehentlich in die verkehrte Richtung fahren.“

Geschwindigkeitsbegrenzungen einhalten

„So simpel es klingt: Um einen Unfall zu vermeiden, hilft es schon, sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung zu halten“, appelliert Zwiehoff. Auch schlechte Sichtverhältnisse oder Blitzeis würden von vielen Autofahrern nicht einkalkuliert. Aber auch kuriose Hindernisse können unerwartet erscheinen. „Einmal tauchte mitten vor mir auf der Autobahn ein Anhänger auf. Da war ich reichlich verdutzt.“ Bei einem leichten Unfall sollen Autofahrer den Bereich durch Warndreiecke sichern und sich selbst aus der Gefahrenzone zurückziehen. Bei einem schweren Unfall ist jeder als Ersthelfer gefragt. „Helfen ist immer besser als nichts zu tun“, weiß der Experte, der jedes Jahr 40.000 km fährt. Auch ganz wichtig: eine Rettungsgasse freihalten.

Linke Spur in Baustellen schmaler

Ein besonderes Problem sind oft Baustellen. „Viele beachten nicht, dass die linke Spur schmaler ist als die rechte. Die Linke ist meist 2,10 m breit. Das Problem ist, dass viele modernen Autos breiter sind“, so Zwiehoff. Er plädiert für versetztes Fahren auf beiden Spuren. Weiteres Gefahrenpotential birgt die Beschleunigungsspur. „Einige Fahrer fahren auf der Spur langsam, aus Angst, sich nicht in den Verkehr einfädeln zu können“, beschreibt Zwiehoff. Stattdessen soll man voll beschleunigen und sich dem fließenden Verkehr anpassen. „Am Ende der Spur steht schließlich keine Mauer, man kann zur Not weiterfahren.“
Auch gutes Wetter kann die Unfallzahlen steigen lassen, da mehr Motorradfahrer unterwegs sind. Eine Lanze bricht Zwiehoff für die oft gescholtenen Senioren. „Ältere Autofahrer vermeiden gerade durch ihre Erfahrung Risiken.“

Um über die Gefahren auf der Autobahn zu informieren, lädt der ACE zu einem Clubabend am Donnerstag (28. März) ab 19 Uhr in die Gaststätte Bürgerhaus an der Heerener Straße 197 in Kamen Heeren ein. Der 1. Polizeihauptkommissar Manfred Blunk aus Dortmund schildert Gefahrensituationen und gibt Tipps zur Verhinderung.

Autor:

Tobias Weskamp aus Kamen

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