Internationales Jugendcamp in Kamen: "Bühne frei für den Frieden"

Die Organisatoren des Friedenscamps: Meinolf Wacker, Alexander Sieler, Bernhard Nake (oben), Heinrich Oest (unten), Katharina Reineke (v.l.). | Foto: privat
  • Die Organisatoren des Friedenscamps: Meinolf Wacker, Alexander Sieler, Bernhard Nake (oben), Heinrich Oest (unten), Katharina Reineke (v.l.).
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„Wir müssen die jungen Leute an die Wunden Europas und der Welt heranführen“, ist die Überzeugung des Kamener Pastors Meinolf Wacker.

Pastor Wacker weiß, wovon er spricht: Als vor 20 Jahren der Krieg auf dem Balkan tobte, fuhr er mit einer Gruppe von 29 jungen Menschen nach Sarajevo. Was sie dort sahen, hat sie nachhaltig beeinflusst: Zerstörte Häuser und verzweifelte Menschen - und das mitten in Europa - haben der Gruppe bewusst gemacht, dass sich jeder einzelne für den Frieden engagieren muss.
In den folgenden Jahren wurde daraus eine Bewegung: Junge Menschen aus bis zu zehn europäischen Staaten trafen sich regelmäßig, um Wiederaufbauarbeit zu leisten. „Dabei haben sie nicht nur den Menschen vor Ort geholfen, sondern auch viel über sich und ihr Leben gelernt“, so Pastor Meinolf Wacker. Entstanden ist dabei auch das Jugendhaus Johannes Paul II., das kürzlich von dem amtierenden Papst Franziskus besucht wurde.

Über 100 Jugendliche aus 20 europäischen Ländern

Jetzt, da die Wiederaufbauarbeit in der Fremde vollendet ist, richtet sich der Blick vor die eigene Haustür. „Die Wunden Europas leben nun unter uns“, gibt Meinolf Wacker zu bedenken. Und so wird in diesem Jahr das internationale Friedenscamp in der Hauptschule in Kamen stattfinden. Vom 24. Juli bis zum 3. August werden über 100 Jugendliche aus 20 europäischen Nationen anreisen, um die Idee „go4peace“ zu leben und sich als Mitglieder der „Menschheitsfamilie Europäer“ zu fühlen.
Viele verschiedene Workshops lassen diese Idee Wirklichkeit werden. Die Teilnehmer werden Wohnheime von Asylanten renovieren, mit den Bewohnern reden. Gärten bedürftiger Menschen in Kamen werden gepflegt, Spielplätze werden aufgebaut, Altenheime besucht. „Die Begegnungen stehen im Mittelpunkt“, erklärt Pastor Wacker. „Die Jugendlichen untereinander, mit Migranten, mit den Bürgern der Stadt, zwischen den Generationen.“ Dadurch, so Wacker weiter, würden wichtige Werte wirklich gelebt: Toleranz und Fürsorge gegenüber Fremden und die persönliche Verantwortung für die Mitmenschen sowie der Respekt gegenüber anderen Kultur- und Glaubenskontexten.
Höhepunkt des Camps ist der große internationale Abend am 1. August in der Konzertaula unter dem Motto „ pieces4peace“, den die Jugendlichen gemeinsam mit hier lebenden Flüchtlingen begehen.

Autor:

Martina Abel aus Kamen

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