Und wo ist jetzt Gott?

Über den Wolken...

Flug LH 3322, ich sitze angeschnallt auf meinem Platz am Fenster. Der Rollweg zur Startbahn, 100 Mal gesehen. Suche dogmatisch nach meinen Ohropax in der Handtasche und stelle dezent genervt fest, dass ich sie vergessen habe.
Zwei Stunden Fluggeräusche, Kinderschreien und Urlaubsanekdoten fremder Menschen liegen vor mir. Die Maschine füllt sich: Alles wie immer. Start unkompliziert und dann dieser magische Moment. Unendlich oft gesehen, unendlich oft erlebt: Dieser Riss durch die Wolkendecke, Nebelschwaden, Wolkenkondensat und dann nur noch blau.

Blaue, weiß-gebettete Unendlichkeit, dieses Gefühl der ungebremsten Freiheit, Seelenruhe für die gestressten Augen des hektischen Alltags. Es ist, als wär‘ es wie ein „Aus-der- Zeit-gefallen-Sein“, Glückseligkeit.

Langsam füllen die Geräusche um mich herum wieder meinen Kopf und holen mich zurück. Das Kind vor mir presst sein Gesicht an die Fensterscheibe: „Und wo ist jetzt Gott?“ Völlig verzaubert halte ich inne und kann den Blick von diesem Kind nicht wenden und komme nicht umhin, laut los zu lachen. „Und wo ist jetzt Gott?“ dreht es sich immer wieder in meinem Kopf. Ganz klar: Genau in diesem kleinen Menschen.

Autor:

Regina Katharina Schmitz aus Dinslaken

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