Windpark im Reichswald doch nicht endgültig Geschichte?

Der Investor, das Unternehmen AboWind, hatte im vergangenen Jahr seine Klage gegen den Ablehnungsbescheid des Kreises Kleve zurückgezogen. Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) stand dann auch noch auf der Bremse - Keine Windkrafträder im Wald, keine Vorrangzonen, größere Mindestabstände und damit stand der Windkraftausbau in NRW praktisch vor dem Ende. Doch nun macht der Minister eine Kehrtwende und will in den nächsten 5 Jahren den Windkraftanteil verdoppeln. So in einem Interview mit dem WDRhier klicken
Dies, und eine Pressemitteilung der CDU-Fraktion im Regionalrat zu Düsseldorf, lassen bei der Bürgerinitiative gegen Windkraft-Industriezonen im Reichswald alle Alarmglocken läuten. Vor allem auch die letzten Sätze in der Pressemitteilung mit der Aussage, dass die Verantwortung an die Kommunen zurückgegeben werden soll, da die Städte und Gemeinden am besten wissen welche Flächen sich für die Windkraft eignen. Der Regionalplan Düsseldorf war ja einer der Gründe dafür, dass Kranenburg nicht im Reichswald bauen konnte. Wenn jetzt alle Flächen rausgenommen werden und die Kommunen selbst entscheiden können, fällt diese Hürde weg. In Kombination mit dem überarbeiteten Landfesentwicklungsplan gar nicht gut...

Hier die Pressemitteilung:
Pressemitteilung der CDU-Fraktion im Regionalrat zu Düsseldorf :
Windkraft-Zonen: Regionalrats-CDU sieht sich bestätigt durch das Bundesamt für Naturschutz

In ihrer Zurückhaltung bei der Ausweisung neuer Vorranggebiete für
Windkraftanlagen sieht sich die CDU-Fraktion im Regionalrat Düsseldorf bestätigt.
Hintergrund ist eine Untersuchung des Bundesamts für Naturschutz (BfN). „Die
Fachleute haben eindeutig unsere Position bekräftigt, dass die künftige Planung von Windparks stärker die Auswirkungen auf das Landschaftsbild und das
Landschaftserleben berücksichtigen muss“, so Fraktionschef Hans Hugo Papen. „Es
müssen naturnah wirkende Landschaften ohne technische Überprägung erhalten
bleiben“, hatte das BfN befunden. Nur so könne man auf die notwendige Akzeptanz der Menschen für den Öko-Strom hoffen. Dass die „Verspargelung“ der Landschaft in vielen Kommunen unmittelbare Folge der rot-grünen Windrad-Euphorie gewesen sei, habe die Regionalrats-CDU schon frühzeitig kritisiert, erinnert Papen.
Die Autoren des BfN-Reports, in dem 40 Projekte ausgewertet wurden, kritisieren die Gefahren für den Artenschutz durch Windräder und den Flächenfraß für den Bau der Anlagen sowie deren Leitungen und Zufahrtswege. Dabei kommen die Experten zu einer Reihe handfester Empfehlungen: Wenn die Erneuerbaren schon installiert werden müssten, um die Ziele der Energiewende zu erreichen, dann sei der Ausbau „bewusst so zu steuern, dass er im Einklang mit Natur und Landschaft verwirklicht wird“.
„Diese Empfehlungen können wir vorbehaltlos unterstützen“, so die
Fraktionsmitglieder Papen und Selders aus der CDU-Fraktion im Regionalrat. Die
Konkurrenzsituation zwischen den Vorranggebieten für die Windkraft auf der einen sowie Naturschutz, Wohnbebauung und der Gestaltung der Landschaft auf der anderen Seite müsse noch einmal grundsätzlich beleuchtet werden. Die
Regionalratsmietglieder aus dem Kreis Kleve Hannes Selders und Hans-Hugo
Papen der Regionalrats-CDU, kritisieren unter anderem die bisher nicht hinreichende Berücksichtigung der Windrad-Immissionen im Hinblick auf die Wohngebiete und auch Gewerbe- und Industrie-Flächen, deren begrenzte Lärmkontingente von den Anlagen der mit staatlichen Subventionen geförderten Windkraft-Industrie belastet werden.
Im Mittelpunkt stehe darüber hinaus die Frage, wie sehr Schall und Vibrationen der
mittlerweile bereits über 200 Meter hohen Windräder die Gesundheit der Menschen im Umfeld gefährdeten. „All diese Aspekte gilt es konsequent zu untersuchen, ehe wir uns daran machen, unsere Landschaft weiter mit Windrädern zupflastern“, heißt es in der Union. Sie macht auch deutlich, dass nach der Änderung des Landesentwicklungsplans genau zu prüfen sei, ob die Windvorrang-Flächen im Regionalplan enthalten bleiben oder die Verantwortung an die Kommunen zurückgegeben werde. „Die Städte und Gemeinden wissen vor Ort am besten, welche Flächen sich für Windkraft eignen und welche nicht. Nur im Konsens vor Ort kann die Energiewende gelingen“, so die Aussage aus der CDU im Regionalrat.
Rheurdt / Düsseldorf , im März 2019
f.d.R. Hans-Hugo Papen

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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