Metzmacher: Namen und Gebäude(teile) erhalten

Das historische Schulgebäude soll zumindest in Teilen erhalten bleiben - so will es die „Aktion Felix Metzmacher“.
  • Das historische Schulgebäude soll zumindest in Teilen erhalten bleiben - so will es die „Aktion Felix Metzmacher“.
  • hochgeladen von Stefan Pollmanns

Langenfeld. „Es geht uns um die Jugend dieser Stadt, und deshalb möchten wir das historische Gebäude und den Namen des weitblickenden Bürgermeisters Felix Metzmacher beibehalten“, brachte der frühere langjährige Rektor der Felix-Metzmacher-Schule, K.H. König, die Forderungen der „Aktion Felix Metzmacher“ auf den Punkt.
Es war stürmisch rund um die Felix-Metzmacher-Schule, als sich dort zehn Mitbürger trafen, um in der benachbarten Volksbank („Wir unterstützen das Anliegen“, so deren Geschäftsstellenleiter Thomas Reiser) der Presse ihre Forderungen vorzustellen. 17 Frauen und Männer haben sich zu dieser Aktion zusammengeschlossen, und sie wollen diskutieren mit interessierten Bürgern, den politischen Mandatsträgern und den betroffenen Schulen über die Zukunft und gleichzeitig über den Wert stadtgeschichtlicher Personen und Gebäude.
Und um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, betonte Rektor i.R. König gleich mehrfach, dass es der Aktion auf keinen Fall darum gehe, bei der aktuellen Umgestaltung der Schullandschaft die ebenfalls betroffenen Johann-Gutenberg- und Käthe-Kollwitz-Schulen geringer zu schätzen als die Felix-Metzmacher-Schule. „Wir schätzen auch die Persönlichkeiten dieser Namensgeber, aber sie haben im Gegensatz zu Felix Metzmacher mit unserer Stadt nichts zu tun“, argumentierten König und seine Mitstreiter.
Der „Person und dem Wirken Felix Metzmachers verpflichtet“ fühlen sich laut Mitstreiter Erich Creutz eben jene 17 Mitbürger (unter anderem Rolf D. Gassen, Klaus Klinkers, Annelies Rejek, Klaus Rohde, Hans-Jürgen Schäfer, Manfred Stuckmann, Wilhelm Sühs und Magnus Staehler).
Erich Creutz zeichnete in einem Kurzreferat die Verdienste des Mannes auf, der in seiner Amtszeit von 1908 bis zum Beginn des 1. Weltkrieges (und seinem Tod an der französischen Front) „ durch seine weitsichtige Politik wichtige Voraussetzungen für die Entwicklung der damals ländlichen Gemeinde bis hin zur heutigen dynamischen Stadt“ geschaffen habe. Creutz erinnerte auch an die öffentliche Wertschätzung, die Metzmacher unter anderem durch die Benennung der Straße und die Aufstellung der Bronzebüste vor seinem Schulbau aus dem Jahre 1914 erfahren habe.
Die „anerkannte Bedeutung von Felix Metzmacher“ müsse aufrecht erhalten bleiben, hieß es im Gespräch immer wieder, auch wenn die Aktion die Zusammenlegung von Haupt- und Realschule zu einem neuen Schulzentrum im Herzen der Stadt begrüße. Trotz aller Erfordernisse einer zeitgemäßen Schule sollte historische Bausubstanz bestehen bleiben und das Andenken an den Namensgeber weitergegeben werden.
Die Identifizierung von Schülern und Lehrern mit ihrer Schule werde durch den Namen verstärkt, das Wissen um die Stadtgeschichte werde erleichtert, und die großen Fehler beim Abriss verschiedener historischer Gebäude in der Innenstadt könnten hier vermieden werden, waren weitere Argumente. „Der Rat muss eine mutige Entscheidung treffen und sich zu dem früheren Bürgermeister bekennen“, resümierte König abschließend.
Auf dieses Thema angesprochen, sagte der amtierende Bürgermeister Frank Schneider im Gespräch mit dem Wochen-Anzeiger, er verstehe die Wünsche nach dem Erhalt historischer Gebäudeteile. Man werde versuchen, ob es architektonische Möglichkeiten gebe. „Wir sind durchaus zu einem Kompromiss bereit. Die Entscheidung fällt allerdings die Politik!“

Vor der Errichtung der zweiten Gesamtschule in der Stadt wird heftig argumentiert und auch emotional diskutiert. Keine Diskrepanzen scheint es mehr zu geben über den Standort der neuen Schule, dafür schlagen die Wogen nun umso höher über die Wege, wie man Hergebrachtes erhalten und in eine zukunftsweisende Schule einbringen kann.
Es wird noch viele Diskussionen dazu geben, bevor der Schulausschuss des Rates der Stadt am 23. Oktober entscheidet. Welche Meinung haben Sie zum Thema Felix-Metzmacher-Schule? Soll der alte Name bleiben? Und was ist mit dem Türmchen auf dem von Prof. Klotzbach 1914 erbauten Gebäude? Einfach weg? Braucht die Jugend nicht Wurzeln aus der Vergangenheit, um zukunftsfähig zu sein?
Diskutieren Sie mit!

Autor:

Stefan Pollmanns aus Langenfeld (Rheinland)

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